Attila Hildmann grüßt Berliner Staatsanwaltschaft aus der Türkei

Attila Hildmann wird per Haftbefehl gesucht – unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Aus der Türkei sendete der Vegankoch nun „sonnige Grüße“.

Verschwörungsprediger Attila Hildmann bei einer Kundgebung vor dem Reichstag in Berlin. 
Verschwörungsprediger Attila Hildmann bei einer Kundgebung vor dem Reichstag in Berlin. Imago/Stefan Zeitz

Berlin/Istanbul - Der mit einem Haftbefehl gesuchte Verschwörungsprediger Attila Hildmann hat Deutschland offenbar verlassen. Laut Erkenntnissen der Berliner Generalstaatsanwaltschaft soll der Berliner Vegankoch in die Türkei geflüchtet sein. Der 39-Jährige hat neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit. 

Die Berliner Ermittlungsbehörde geht laut einer Mitteilung von Donnerstag nicht davon aus, dass Hildmann zeitnah verhaftet wird. In dem Berliner Ermittlungsverfahren werden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehr als 1000 Äußerungen Hildmanns überprüft. Es seien „intensive, umfangreiche und zeitaufwendige Ermittlungen“, hieß es. Hildmann hatte einen Haftbefehl wegen Volksverhetzung, öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte erhalten. Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte bereits im November vergangenen Jahres die Ermittlungen gegen Hildmann übernommen.

Hildmann bestätigt Aufenthalt in der Türkei

Nachdem die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ihre Erkenntnisse auf Twitter bekannt gegeben hatte, meldete sich Hildmann selbst zu Wort. Er sende „sonnige Grüße aus der Türkei“. Zudem beabsichtige er seinen „BRD Personalausweis (Angestelltenausweis)“ zurückzugeben. Hildmann postete außerdem ein Foto von sich vor einer Türkei-Flagge. 

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Brandenburger sammelten Anzeigen gegen Attila Hildmann

Zuvor waren laut Medienberichten über Monate hinweg an Hildmanns Wohnort in Brandenburg Anzeigen gegen den 39-Jährigen gesammelt worden. Hildmann war bei der Eskalation von Protesten am Reichstagsgebäude im August 2020 festgenommen worden. Im Juli vergangenen Jahres soll Hildmann außerdem den Grünen-Politiker Volker Beck bedroht haben. Wenn er „Reichskanzler wäre“ solle für Beck die Todesstrafe „durch Eiertreten“ eingeführt werden, sagte er laut Presseberichten.

Im Zuge der Corona-Krise veröffentlichte Hildmann seine Botschaften mehrmals täglich auf Telegram. Früher als veganer Kochbuchautor bekannt, nennt er sich mittlerweile selbst „ultrarechts“ und einen Verschwörungsprediger.