Ein mutmaßliches früheres Mitglied der als „Beatles“ bezeichneten britischen Zelle von IS-Terroristen ist nach Großbritannien ausgeliefert worden. Der 38 Jahre alte Aine Leslie Davis hatte zuvor eine Haftstrafe in der Türkei abgesessen. Er wurde nach seiner Ankunft am Londoner Flughafen Luton festgenommen, wie Scotland Yard mitteilte. Ihm werden verschiedene terroristische Vergehen vorgeworfen. Er wurde noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft gebracht.
Davis soll einer IS-Zelle in Syrien angehört haben, die wegen des britischen Akzents ihrer Mitglieder von ihren Geiseln den Namen „Beatles“ erhielt. Die Gruppierung soll zwischen 2012 und 2015 in Syrien mindestens 27 Ausländer als Geiseln gehalten und einige von ihnen getötet haben. Teilweise wurden die Opfer vor laufender Kamera grausam enthauptet. Die Aufnahmen wurden als Propagandamaterial im Internet verbreitet. Wegen ihres deutlich britischen Zungenschlags wurden die Mitglieder der Zelle von Überlebenden als „Beatles“ bezeichnet.
Meistgelesene Artikel
Die Geiseln stammten unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Russland und den USA. Unter den Opfern waren die ermordeten US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff.
Ein weiteres Mitglied der Gruppe, Alexanda Kotey, wurde im April in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt. Ebenfalls in den Vereinigten Staaten schuldig gesprochen wurde El Shafee Elsheikh, der in Kürze sein Strafmaß erhalten soll.
