Mondfinsternis: Wann sie am Berliner Himmel zu sehen ist

Am frühen Montagmorgen können Berliner eine Mondfinsternis am Himmel beobachten – wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind.

Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts in Deutschland war 2018 zu beobachten (Archivbild).
Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts in Deutschland war 2018 zu beobachten (Archivbild).Imago/Sven Simon

Es ist ein Spektakel für Frühaufsteher: An diesem Montag (16. Mai) können Himmelsgucker eine totale Mondfinsternis beobachten – wenn auch nicht überall in Deutschland. Denn mancherorts wird der Erdtrabant bereits im Südwesten hinter dem Horizont verschwinden, bevor er vollständig in den Erdschatten eintaucht. Zudem ist dann der Himmel schon recht hell. So könnten Beobachter teils nur eine partielle Mondfinsternis verfolgen, wie der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland, Sven Melchert, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte.

Und auch das Wetter kann Neugierigen einen Strich durch die Rechnung machen. Im Osten von der Ostsee bis zum Erzgebirge und in großen Teilen Bayerns seien die Chancen für freie Sicht zum Himmel zwar ganz gut, sagte der Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Sonntag zu den Wetterprognosen für den frühen Montagmorgen. „Überall weiter westlich ist es aber eher Glückssache, ein wolkenfreies Fenster zu erwischen. Da ziehen mehr Wolken durch.“ Schauer allerdings werde es wohl vielerorts eher später geben.

Gänzlich für das bloße Auge am Himmel verschwinden wird der Erdtrabant bei der Finsternis aber nicht. Bei der totalen wie auch bei der partiellen Mondfinsternis leuchtet der vom Erdschatten bedeckte Mond in rötlichen, manchmal auch nur in fahlen Farben. Dies hängt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit dem in der Erdatmosphäre abgelenkten Sonnenlicht zusammen.

Partielle Mondfinsternis in Berlin: Nur der Beginn ist zu sehen

Die Totalität beginne um 5.29 Uhr, genau dann, wenn der Trabant von der Mitte Deutschlands aus gesehen gerade untergeht, sagte Melchert. Weiter im Osten verpasse man dieses Spektakel, weiter im Westen könne man die totale Phase eine kurze Zeit beobachten, so denn das Wetter mitspielt. Um 6.12 Uhr werde die Mitte der Finsternis erreicht, kurz vor 7 Uhr ende die totale Phase.

Das Planetarium Berlin spricht ebenfalls von einer partiellen Mondfinsternis, „da der Mond über dem Berliner Horizont bereits um 5.11 Uhr untergeht“. Daher sei nur der Beginn der Finsternis in Berlin zu beobachten. In ganz Süd- und in Teilen Nordamerikas hingegen ist die totale Mondfinsternis zu sehen.

„Eine Mondfinsternis bezeichnet den astronomischen Vorgang, bei dem der Mond durch den Schattenraum der Erde wandert“, heißt es auf der Homepage des DWD in Offenbach. Ein solches Ereignis gibt es nur bei Vollmond und wenn Sonne, Erde und Mond im Weltraum genau in einer Linie stehen. Es tritt aber nicht automatisch bei jedem Vollmond auf. „Grund dafür ist, dass die Bahn des Mondes um die Erde gegenüber der Bahn der Erde um die Sonne, in der sich der Erdschatten befindet, um etwa fünf Grad geneigt ist“, heißt es beim DWD. Deshalb ziehe der Vollmond meist unter- oder oberhalb des Erdschattens vorbei.

In Deutschland braucht man Melchert zufolge am Montag neben einem klaren Himmel einen freien Blick zum Südwesthorizont. Um kurz vor 4.30 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde ein. Für viele werde aber wegen des untergehenden Mondes gegen 5 Uhr Schluss sein, dann sei der Mond zur Hälfte in den Erdschatten eingetreten.