„Monster der Ardennen“: Serienmörder Fourniret ist tot

Michel Fourniret missbrauchte und tötete mindestens acht Mädchen und Frauen. Nun starb er im Alter von 79 Jahren in einer französischen Klinik.

2004: Der französische Serienmörder Michel Fourniret wird in Gerichtsgebäude gebracht. Der 79-Jährige starb am Montag im Krankenhaus.
2004: Der französische Serienmörder Michel Fourniret wird in Gerichtsgebäude gebracht. Der 79-Jährige starb am Montag im Krankenhaus.dpa/Boucau/BELGA

Paris-Der französische Serienmörder Michel Fourniret ist tot. Er starb mit 79 Jahren in einer Pariser Klinik, wie Staatsanwalt Rémy Heitz am Montag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Fourniret hatte mindestens acht Frauen und Mädchen vergewaltigt und ermordet. Er wurde deshalb 2008 und 2018 in zwei Prozessen zu lebenslanger Haft verurteilt.

Fourniret war am 28. April aus seinem Gefängnis in Fresnes im Süden der französischen Hauptstadt in die Klinik Pitié-Salpétrière im Zentrum von Paris verlegt worden. Nach Angaben der Zeitung Le Parisien litt der 79-Jährige an Herzproblemen und Alzheimer. Die Staatsanwaltschaft erklärte, eine Untersuchung zur Todesursache sei eingeleitet worden. Auch eine Autopsie ist geplant.

Ex-Frau half Fourniret bei der „Jagd auf Jungfrauen“

Fourniret wurde als „Monster der Ardennen“ bekannt. Er wurde 2003 in Belgien festgenommen, als er versuchte, ein Mädchen zu entführen. Seine Ex-Frau Monique Olivier, die ihm bei der „Jagd auf Jungfrauen“ geholfen hatte, wurde ebenfalls zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

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Fourniret hatte seine spätere Frau in den 80er Jahren kennengelernt, als er wegen Vergewaltigung im Gefängnis saß. Beide ließen sich nach seiner Freilassung 1987 zunächst in einem Dorf südöstlich von Paris nieder. Dort begann die mörderische Karriere Fournirets: Teilweise suchte das Paar über Anzeigen für Au-Pair-Mädchen nach Opfern. Sie zogen immer wieder um, was es den Ermittlern erschwerte, Fourniret auf die Spur zu kommen.

Für die Angehörigen der Opfer bleiben viele Fragen offen

Noch vor seiner zweiten Verurteilung 2018 gestand Fourniret die Ermordung zweier weiterer junger Frauen in den Jahren 1988 und 1990. Im März 2020 räumte er zudem eine Mitschuld am Verschwinden einer Neunjährigen im Großraum Paris vor 18 Jahren ein. Mehrere polizeiliche Suchaktionen nach der Leiche von Estelle Mouzin blieben jedoch erfolglos. Seit Dezember liefen außerdem Ermittlungen gegen Fourniret wegen der Entführung und Ermordung einer 29-Jährigen in Nordfrankreich.

Die Familien seien enttäuscht, dass Fourniret nun nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden könne, sagte der Anwalt Didier Seban. Er vertritt Mouzins Familie und die Angehörigen weiterer Opfer. In den Fällen, in denen noch kein Urteil gefallen sei, gebe es nun keine Möglichkeit mehr, Antworten auf die offenen Fragen zu erhalten.