Montgomery: „Dann bringt man sich halt den Pullover von zu Hause mit“

Nach dem Entwurf des Gas-Notfallplans sollen die EU-Mitgliedstaaten im Winter eine reduzierte Heiztemperatur von 19 Grad in Büros anordnen können.

Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages
Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetagesdpa/Guido Kirchner

Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery hält die von der EU anvisierte Senkung der Heiztemperatur in Büros auf 19 Grad für gesundheitlich unbedenklich. „Dann bringt man sich halt den Pullover von zu Hause mit“, sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes am Donnerstag der Mediengruppe Bayern. Die Senkung müsse nur rechtzeitig angekündigt werden, damit sich jeder darauf einstellen könne – für die Gesundheit der Beschäftigten bedeute die Temperatursenkung „gar nichts“.

Montgomery zeigte Unverständnis für die Kritik an den 19-Grad-Plänen der EU-Kommission. „Diese Debatte ist angesichts der Bedrohung der Menschen in der Ukraine und unserer Erpressbarkeit durch Putin einfach würdelos“, sagte er.

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Wegen der drohenden Gaslieferstopps durch Russland schlägt die EU-Kommission umfangreiche Energiesparmaßnahmen in ganz Europa vor. Nach dem Entwurf des Gas-Notfallplans der Brüsseler Behörde, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, sollen die Mitgliedstaaten im Winter eine reduzierte Heiztemperatur von 19 Grad in öffentlichen Gebäuden und in Geschäftsgebäuden anordnen können. Für die Zeit von Oktober bis März schlägt die EU-Kommission zudem umfangreiche Gaseinspar-Kampagnen vor.