Mordversuch in Berlin und Flucht in Iran: Prozess gegen 54-Jährigen
Der Mann soll seine Ex-Freundin in Schöneberg vergewaltigt und mit einem Messer verstümmelt haben. Die Frau wurde lebensgefährlich verletzt.

Berlin - Weil er vor mehr als neun Jahren seine ehemalige Freundin vergewaltigt und fast zu Tode misshandelt haben soll, muss sich ein 54-Jähriger ab Donnerstag vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Anklage lautet auf versuchten Mord, schwere Körperverletzung und Vergewaltigung. Er soll die Frau sowie deren zehnjährige Tochter in ihrer Wohnung in Berlin-Schöneberg mit einem Messer bedroht und dann gefesselt und geknebelt haben. Danach soll er die Frau vergewaltigt, aus Rache schwer misshandelt und mit einem Messer verstümmelt haben.
Der Mann war laut Staatsanwaltschaft nach der Tat im Oktober 2012 in die Türkei und den Iran geflohen. Im Iran wurde er verurteilt, saß bis zu seiner Entlassung im Mai 2019 im Gefängnis und flüchtete dann in die Niederlande. Dort wurde er 2020 festgenommen und schließlich im Juli 2021 nach Deutschland ausgeliefert. Zuvor habe sich der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) mit der Frage beschäftigt, ob ein Fall des Verbots der Doppelbestrafung vorliege. Das Landgericht hat bisher zehn Verhandlungstage vorgesehen.
