Moskau prüft Brasiliens „Friedensclub“-Vorschlag für die Ukraine
Der brasilianische Präsident hatte sein Land gemeinsam mit China als Vermittler ins Spiel gebracht. Man wolle dies prüfen, heißt es aus Moskau.

Moskau will den „Friedensclub“-Vorschlag des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva prüfen. Lula hatte sein Land bei einem Besuch von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Brasilien Ende Januar als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine gemeinsam mit Indien und China ins Spiel gebracht und die Bildung einer Art „Friedensclub“ vorgeschlagen.
„Wir haben die Erklärungen des brasilianischen Präsidenten zum Thema mögliche Vermittlung zur Kenntnis genommen, um politische Wege zu finden, um eine Eskalation in der Ukraine zu verhindern“, sagte der stellvertretende russische Außenminister Michail Galuzin am Donnerstag in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Und weiter: „Wir prüfen Initiativen hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der ausgewogenen Politik Brasiliens und berücksichtigen natürlich die Situation ‚vor Ort‘“.
Brasilien lehnt Lieferung von Panzermunition an Ukraine ab
Russland begrüße es zudem, dass Brasilien „trotz des Drucks der USA keine Waffen nach Kiew“ liefere, sagte Galuzin.
Brasilien hält nach wie vor an seinem strikten Nein zur Lieferung von Panzermunition an die Ukraine fest. In der Debatte über Munitionslieferungen hatte sich auch die Bundesregierung seit April 2022 um brasilianische Munition für die der Ukraine gelieferten deutschen Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard bemüht. Kanzler Scholz hatte von Lula bei seinem Besuch eine Absage erhalten.
