Als Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten aus Polen verweist Russland seinerseits mehr als 40 polnische Botschaftsangehörige des Landes. Wie das Außenministerium in Moskau mitteilte, wurden 45 Mitarbeiter der polnischen Konsulate in Irkutsk, Kaliningrad und Sankt Petersburg zu „unerwünschten Personen“ erklärt. Bis spätestens 13. April müssten die Diplomaten Russland verlassen.
Dem polnischen Botschafter sei der „starke Protest“ Moskaus gegen die „ungerechtfertigte“ Ausweisung russischer Diplomaten aus Polen am 23. März mitgeteilt worden, hieß es in der Mitteilung. „Dem Botschafter wurde mitgeteilt, dass wir diesen Schritt als Bestätigung für das bewusste Bedürfnis Polens nach einer kompletten Zerstörung der bilateralen Beziehungen betrachten.“ Die „Schuld“ daran liege „vollständig bei der polnischen Seite“.
Polen hatte Ende März die Ausweisung von 45 russischen Diplomaten angekündigt. Den Schritt begründete Warschau mit Spionagevorwürfen gegen die Russen. Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten EU-Staaten zum Beginn dieser Woche insgesamt mehr als 200 russische Diplomaten ausgewiesen. Die Bundesregierung erklärte am Montag 40 russische Botschaftsangehörige zu unerwünschten Personen. Sie sollten Deutschland nach Angaben des Auswärtigen Amtes an diesem Freitag verlassen.
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Am Freitag kündigte auch Finnland die Ausweisung zweier russischer Diplomaten an. Das Visum eines weiteren russischen Botschaftsmitarbeiters werde nicht verlängert, teilte die Regierung in Helsinki mit. Auch Japan verwies am Freitag acht russische Diplomaten des Landes. Im Kiewer Vorort Butscha waren nach dem Abzug der russischen Truppen die Leichen zahlreicher Zivilisten entdeckt worden. Die Ukraine und westliche Vertreter sprechen von russischen Kriegsverbrechen.