Mutmaßliche Daimler-Erpressung: Prozess gegen Berliner beginnt

Er soll mit Quecksilber- und Bombenanschlägen auf Mercedes-Fahrer gedroht haben.

Der Prozess findet in Stuttgart statt.
Der Prozess findet in Stuttgart statt.dpa/Marijan Murat

Stuttgart-Ein aus Berlin stammender mutmaßlicher Erpresser des Autokonzerns Daimler muss sich seit Donnerstag vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Der Staatsanwalt sagte, der 31-Jährige habe eine erste Mail mit einer Forderung nach 25 Millionen Euro kurz vor Weihnachten 2019 an das Unternehmen geschickt. Der Mann habe angegeben, in vier Mercedes-Fahrzeugen Quecksilber eingebracht zu haben und Anschläge auf die Fahrer verüben zu wollen.

Das Unternehmen erhielt von dem Angeklagten demnach mehrere, unter einem Pseudonym versandte E-Mails. Zum Schein soll Daimler auf die Schreiben des Mannes eingegangen sein, der die Summe zwischendurch auch in einer Kryptowährung ausbezahlt bekommen wollte. Zudem habe der Mann mit der Tötung von Mercedes-Fahrern gedroht, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. So schickte er Daimler auch Bilder einer Pistole und einer Nagelbombe.

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Anfang März soll der Angeklagte dann unter einem Auto am Treptower Park in Berlin eine Rohrbombe deponiert und gezündet haben. Das Auto und umliegende Fahrzeuge wurden dabei laut Staatsanwalt teilweise schwer beschädigt. Diese wirft dem Mann eine versuchte räuberische Erpressung in einem besonders schweren Fall und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor.

Der 31-Jährige wurde zusammen mit einem mutmaßlichen Komplizen Anfang April in Berlin festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess ist zunächst bis zum 29. Oktober angesetzt.