Mutmaßlicher Drahtzieher des „Ibiza-Videos“ ausgeliefert

Der Skandal um das „Ibiza-Video“ hat Österreichs Politik erschüttert. Doch auch für den mutmaßlichen Drahtzieher hat er ein Nachspiel.

Der Screenshot aus einem Video, das dem Nachrichtenmagazin Spiegel und der Süddeutschen Zeitung zugespielt und von diesen veröffentlicht wurde, zeigt Österreichs Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (r).
Der Screenshot aus einem Video, das dem Nachrichtenmagazin Spiegel und der Süddeutschen Zeitung zugespielt und von diesen veröffentlicht wurde, zeigt Österreichs Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (r).dpa/Spiegel/Süddeutsche

Berlin/Wien- Der mutmaßliche Drahtzieher des „Ibiza-Videos“ ist am Dienstag von Deutschland nach Österreich ausgeliefert worden. Nun werde ein Antrag auf Untersuchungshaft für den Mann gestellt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Tageszeitung Österreich über den Transfer berichtet. Die österreichische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Erpressung und Drogenhandels.

Der heute 40 Jahre alte Mann war mit europäischem Haftbefehl gesucht worden. Er wurde im Dezember 2020 in Berlin festgenommen. Am Montag hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einen Eilantrag des Mannes gegen seine Auslieferung abgelehnt.

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Verdächtiger: Für Video kein Geld erhalten

Das im Mai 2019 veröffentlichte „Ibiza-Video“ führte zum Sturz der Regierung von konservativer ÖVP und rechter FPÖ. Auf den Aufnahmen, die heimlich auf der spanischen Insel gemacht wurden, wirkte der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption.

Dem Spiegel und der Süddeutschen Zeitung sagte der Verdächtige im Januar, dass das Video der Versuch gewesen sei, Strache Korruption und Untreue nachzuweisen. Für das Video selbst habe er kein Geld erhalten.