Nabu: Erste Störche in Brandenburg gelandet
Eine rechtzeitige Ankunft der Störche ist wichtig – vor allem für den Nachwuchs der Tiere.

Die ersten Störche, die Brandenburg über die Westroute erreichen, sind gelandet. Die sogenannten Ostzieher verspäten sich wegen schlechten Wetters in der Türkei, teilte Bernd Ludwig, Landeskoordinator Weißstorchschutz im Naturschutzbund (Nabu) Brandenburg, am Freitag mit.
Der traditionell erste Storch war „Kurtchen Rotschnabel“ in Bad Freienwalde. Als Westzieher hat er einen kürzeren Weg. Vielfach überwintern Störche gar nicht mehr in afrikanischen Ländern, sondern in Spanien, Frankreich oder teilweise auch in Südwestdeutschland.
Eine rechtzeitige Ankunft ist nach Nabu-Angaben wichtig, damit die Jungvögel im Spätsommer auch bereit für den Flug in den Süden sind. Spätere Ankünfte wie jetzt aus dem Osten könnten sich negativ auf das Brutgeschäft auswirken. Nachwuchs sei aber wichtig, um den Weißstorchbestand in Brandenburg zu stabilisieren, hieß es.
Brandenburg sei nicht mehr Storchenland Nummer 1, da sich Störche in den vergangenen Jahren vermehrt auf die Westroute begeben haben. Jetzt ziehen sie zum Brüten teilweise nicht mehr so weit und suchten in Südwestdeutschland Nistplätze. Wichtig sei eine ausreichende Nahrungsgrundlage für die Vögel, sagte Manuela Brecht, Naturschutzreferentin im Nabu. Dafür sei mehr artenreiches, feuchtes Grünland erforderlich – und nicht endlose Mais- und Rapswüsten.
Im Rekordjahr 2014 wurden insgesamt rund 1400 Paare erfasst, im Vorjahr waren es 1243 Horstpaare. Hohe Verluste an Jungtieren gab es durch Starkregen am 30. Juni und 1. Juli. Pro Paar wurden im Durchschnitt 1,6 Jungstörche aufgezogen. Für die Sicherung des Bestandes sind jedoch mindestens zwei Tiere erforderlich.
