Nach Erdbebenkatastrophe: Flaggen wehen in Berlin auf Halbmast
Tausende Menschen starben bei dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Berlin hat bis Mittwochabend Trauerbeflaggung angeordnet.

Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien hängen die Flaggen am Mittwoch in Berlin auf halbmast. Das hatte der Senat am Dienstag mit sofortiger Wirkung beschlossen. Aus Solidarität mit den Erdbebenopfern werden tagsüber alle Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf halbe Höhe gesetzt. Die Trauerbeflaggung gilt bis zum Mittwochabend.
Die türkisch-syrische Grenzregion war am Montag von einem der schlimmsten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte heimgesucht worden. Mehr als 11.200 Menschen starben, über 45.000 wurden verletzt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan traf am Mittwoch in den Erdbebengebieten im Südosten des Landes ein. Er sei in der Provinz Kahramanmaras und auf dem Weg zu einer für die Erdbebenopfer errichteten Zeltstadt, teilte das Präsidialamt mit. Erdogan wollte auch die Provinz Hatay besuchen.
Erdbeben: Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit
Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein.
Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf.
Vor Ort erschwert auch die politische Lage die Hilfen - so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Wegen Straßenschäden verzögere sich dort die Lieferung humanitärer Hilfe, sagten UN-Quellen der Deutschen Presse-Agentur. Aus der Gegend des Grenzübergangs hieß es, einige Hauptstraßen auf dem Weg zur Grenze hätten durch die Beben Risse oder andere Schäden erlitten.
