Nach Gewalttat im Oberlinhaus: Heimleiterin gekündigt

In einem Potsdamer Wohnheim hatte eine Pflegerin im April 2021 vier Menschen getötet. Nun wurde der Heimleiterin gekündigt – dagegen klagt sie.

Trauer in Potsdam: Mit Blumen, Kerzen und Plakaten bekundeten viele Menschen vor der diakonischen Einrichtung Oberlinhaus ihre Anteilnahme (Archivbild). 
Trauer in Potsdam: Mit Blumen, Kerzen und Plakaten bekundeten viele Menschen vor der diakonischen Einrichtung Oberlinhaus ihre Anteilnahme (Archivbild). dpa/Soeren Stache

Potsdam-Nach den Morden an vier schwerbehinderten Bewohnern eines Potsdamer Wohnheims hat die diakonische Einrichtung Oberlinhaus der Heimleiterin gekündigt. Gegen diese Kündigung habe die Heimleiterin Klage eingereicht, bestätigte der Sprecher des Potsdamer Arbeitsgerichts, Robert Crumbach, am Donnerstag auf Anfrage. Die Güteverhandlung zu der Klage finde am Freitag statt. Zuerst hatte die Märkische Allgemeine (Donnerstag) berichtet. Eine Sprecherin des Oberlinhauses wollte sich mit Verweis auf den Datenschutz auf Anfrage zunächst nicht dazu äußern.

In dem Wohnheim der diakonischen Einrichtung Oberlinhaus waren Ende April vier Bewohner getötet und eine Bewohnerin schwer verletzt worden. Eine 52 Jahre alte Pflegekraft, die viele Jahre dort gearbeitet hatte, war im Dezember vom Landgericht Potsdam wegen vierfachen Mordes und mehrfachen Mordversuchs zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Außerdem ordnete das Gericht die Einweisung der Frau in die Psychiatrie an. Auch die 52-Jährige klagt vor dem Potsdamer Arbeitsgericht gegen ihre Kündigung durch das Oberlinhaus. Darüber will das Arbeitsgericht Anfang Februar entscheiden.