Nach Mord an israelischer Siedlerin: Tatverdächtiger festgenommen

Wegen der nach dem Völkerrecht illegalen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten kommt es immer wieder zu Konflikten.

Völkerrecht: Die Siedlungen gelten als illegal (Symbolbild).
Völkerrecht: Die Siedlungen gelten als illegal (Symbolbild).imago images

Berlin-Nach dem Mord an einer jüdischen Siedlerin im von Israel besetzten Westjordanland ist ein palästinensischer Tatverdächtiger festgenommen worden. Der Mann stamme aus der Region Dschenin und werde von Agenten des Schin Beth verhört, teilte der israelische Inlandsgeheimdienst mit. Armeeangaben zufolge nahmen Soldaten bei der gemeinsamen Fahndung mit Schin Beth und der Polizei weitere Verdächtige wegen einer möglichen Verwicklung in die Tat fest.

Die Frau war am Montag tot in einem Wald in der Nähe der Siedlung Tal Menasche im Norden des Westjordanlands gefunden worden. Nach Angaben ihrer Angehörigen war sie am Sonntag zum Joggen aufgebrochen und danach nicht mehr zurückgekehrt. Laut den israelischen Behörden wurde sie offenbar erschlagen. Nach einer Reihe von gewaltsamen Zwischenfällen, die zum Teil auch mit der Ermordung zusammenhängen sollen, verstärkte die israelische Armee zu Wochenbeginn ihre Präsenz im Westjordanland.

Die israelischen Behörden vermuten bei der Tat einen Zusammenhang mit dem Konflikt mit den Palästinensern um Israels Siedlungspolitik. Obwohl die Siedlungen in den besetzten Gebieten nach internationalem Recht als illegal eingestuft und von der EU verurteilt werden, nimmt die Zahl der Siedler seit einigen Jahren stetig zu. Dies führt immer wieder zu Konflikten zwischen Siedlern und Palästinensern. 

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