Nach Raketenangriff: Israel fliegt Luftangriffe im Gazastreifen
Laut israelischem Militär wurde ein „unterirdischer Komplex“ der Hamas getroffen. Dabei soll es sich um eine Waffenfabrik handeln.

Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Montag eigenen Angaben zufolge ein Ziel in dem Palästinensergebiet beschossen. Kampfjets hätten einen unterirdischen Komplex angegriffen, der Rohmaterialien für die Herstellung von Raketen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation enthalte, teilte die israelische Armee am frühen Montagmorgen mit. Im Süden Israels heulten den Angaben zufolge in der Nacht die Alarmsirenen.
Militante Palästinenser im Gazastreifen hatten am Samstagabend eine Rakete auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert. Das Geschoss wurde nach israelischen Militärangaben von der Raketenabwehr abgefangen. Berichte über Opfer oder Schäden gab es nicht. Die israelische Armee erklärte am Montag, die Hamas werde für alle terroristischen Aktivitäten verantwortlich gemacht, die vom Gazastreifen ausgingen. Sie werde die Konsequenzen für die Sicherheitsverletzungen gegen Israel tragen.
The IDF launched airstrikes in Gaza in response to rocket fire on Saturday targeting southern Israel. pic.twitter.com/JR8zR860dH
— Koustuv 🇮🇳 🧭 (@srdmk01) February 13, 2023
Palästinenser soll bei Razzia der israelischen Armee getötet worden sein
Der palästinensische Rote Halbmond gab unterdessen den Tod eines Palästinensers bei einer Razzia der israelischen Armee in Nablus im besetzten Westjordanland bekannt. Die Armee machte zunächst keine Angaben zu diesem Einsatz.
Die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern eskaliert seit Wochen. Am Freitag waren bei einem Anschlag auf eine Bushaltestelle in einem Siedler-Viertel in Ost-Jerusalem drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Der mutmaßliche Attentäter, ein 31-jähriger Palästinenser aus einem palästinensischen Viertel im von Israel annektierten Ostteil der Stadt, wurde nach Polizeiangaben noch am Tatort getötet.
Ende Januar hatte ein Palästinenser bei einem Angriff auf eine Synagoge in Ost-Jerusalem sieben Menschen getötet. Zuvor waren bei einer Razzia der israelischen Armee in einem Flüchtlingslager im Westjordanland zehn Palästinenser getötet worden.
The IDF published video showing an airstrike on a Hamas underground site for the production of rockets. #Gaza #Israel pic.twitter.com/t9N2FhaEM6
— Joe Truzman (@JoeTruzman) February 13, 2023
Israelische Soldaten töteten 14-jährigen Palästinenser
Am Sonntag töteten israelische Soldaten bei einem Einsatz im Westjordanland einen 14-jährigen Palästinenser. Damit wurden seit Beginn des Jahres bereits mindestens 46 Palästinenser, neben Kämpfern und Attentätern auch Zivilisten, neun israelische Zivilisten und eine Ukrainerin getötet.
Am Sonntag gab die israelische Regierung bekannt, als Reaktion auf die Anschläge in Ost-Jerusalem neun Siedlungen im besetzten Westjordanland nachträglich zu legalisieren.
