Nachhaltigkeit: Aldi verbannt Flugobst aus den Regalen

Schon seit Längerem fährt die Supermarktkette eine Nachhaltigkeitsstrategie. Durch den Verzicht auf eingeflogenes Obst und Gemüse vermeide man nicht nur CO₂.

Bei Aldi Nord gibt es kein per Flugzeug importiertes Obst und Gemüse.
Bei Aldi Nord gibt es kein per Flugzeug importiertes Obst und Gemüse.picture alliance/dpa

Der Discount-Einzelhändler Aldi Suisse hat angekündigt, bei Obst und Gemüse künftig auf Regionalität zu setzen – eingeflogene Ware werde es in den Märkten nicht mehr geben. Durch den Schritt soll vor allem der CO₂-Ausstoß des Unternehmens gesenkt werden. Im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie hatte die Supermarktkette schon in den letzten Jahren Schritt für Schritt klimaschädliche Produkte aus den Regalen verbannt. Nun soll komplett auf per Flugzeug importierte Ware verzichtet werden.

Bereits vor einigen Wochen teilte das Unternehmen mit, seit Anfang des Jahres komplett auf „klimafreundlichere Transportalternativen“ umgestellt zu haben. Doch auch in Deutschland setzt der Milliardenkonzern der inzwischen verstorbenen Aldi-Brüder seit einiger Zeit zunehmend auf Nachhaltigkeit.

Nachhaltig ist sie, die Aldi-Philosophie

„Aldi Nord verzichtet seit jeher auf Flugobst“, betonte die auch in Berlin und Brandenburg weit verbreitete Discounter-Kette am Montag. „Produkte aus Übersee kommen grundsätzlich per Seefracht.“ Neben ökologischen Gesichtspunkten sei diese Einfuhrstrategie auch kostengünstiger für das Unternehmen. „Nachhaltigkeit in den Lieferketten ist ein zentraler Pfeiler der Aldi-Philosophie“, fügte ein Sprecher von Aldi Suisse hinzu.

Zuletzt gab der Discounter außerdem bekannt, im kommenden Jahr das bereits jetzt umfassende Bio-Sortiment weiter ausbauen zu wollen – wohl auch aus strategischen Gründen. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln und klimafreundlichen Produkten war in Deutschland zuletzt stetig gestiegen. Erst die aktuell hohe Inflationsrate und 2022 stark gestiegene Energiepreise sorgten für ein vorläufiges Ende des Bio-Hypes.

„Unser Ziel ist es, nachhaltiges Einkaufen für alle leistbar zu machen und dazu beizutragen, die Landwirtschaft in Deutschland zu transformieren“, erklärte Julia Adou, Direktorin für Corporate Responsibility. Ökologen begrüßen die Initiative der Discounter, solange trotz günstiger Preise die geltenden Standards für Bio-Siegel gewahrt werden. Das bei Aldi Nord ab diesem Jahr angebotene Siegel Naturland ist dabei – nach eigenen Angaben – sogar noch strenger als laut EU-Vorgaben nötig.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels wurde berichtet, dass neben Aldi Suisse auch Aldi Nord künftig auf die Einfuhr von Obst und Gemüse per Flugzeug verzichten werde. Aldi Nord importierte nach eigenen Angaben bereits zuvor grundsätzlich nur per Seefracht, wir haben diese Stelle präzisiert.