Nächtliches Karaoke wird für Briten teuer

„Es war sehr laut und sein Gesang war fürchterlich“, sagen Nachbarn über die nächtlichen Karaoke-Darbietungen des Nachbarn. Der muss nun dafür zahlen.

Der Mann beschallte seine Nachbarn regelmäßig mit Gesangseinlagen. Dafür muss er nun 3000 Euro zahlen.
Der Mann beschallte seine Nachbarn regelmäßig mit Gesangseinlagen. Dafür muss er nun 3000 Euro zahlen.Imago/Panthermedia

London-Abba, Dire Straits und New Order: Weil er seine Nachbarn nachts mit lauten Karaoke-Gesangseinlagen beschallte, muss ein Mann in London umgerechnet mehr als 3000 Euro zahlen. Das bestätigte die Verwaltung des Bezirks Barking and Dagenham am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch mit nächtlichen Heimwerker-Tätigkeiten soll der Mann seine Nachbarn wach gehalten haben.

Rund 150 Beschwerden wegen Ruhestörung häuften sich in den vergangenen Jahren an, hieß es in einer Mitteilung der Bezirksverwaltung. Ermahnungen von Mitarbeitern der Ordnungsbehörde habe er einfach ignoriert. Als es schließlich Mitte Februar dieses Jahres zu einer Gerichtsverhandlung kam, ließ sich der Beschuldigte nicht blicken. Der Richter entschied daher, ihm in Abwesenheit Bußgelder, Schmerzensgeld und entstandene Kosten in Höhe von 2748 Pfund (umgerechnet etwa 3170 Euro) in Rechnung zu stellen.

Nachbar: Wir haben uns vor den Karaoke-Abenden gefürchtet

Dem Londoner Evening Standard zufolge versuchte sich der 50 Jahre alte Hobby-Sänger an Liedern wie „Sultans of Swing“ von den „Dire Straits“ und „Islands in the Stream“ von Kenny Rogers and Dolly Parton. Ein Nachbar sagte dem Bericht zufolge, er habe sich vor Samstagabenden bereits gefürchtet: „Es war sehr laut und sein Gesang war fürchterlich“. Ein anderer Nachbar sah es weniger dramatisch.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Der Karaoke-Fan selbst bewertet seine Freizeitgestaltung nicht als exzessiv, wie er der Zeitung sagte. Er habe mit Freunden zu Songs wie „Gimme! Gimme! Gimme!“ von „Abba“ eingestimmt, das habe ihm den Ärger beschert. „Was wird von uns erwartet, dass wir still zuhause sitzen?“