Krämpfe, Durchfall, Erbrechen: Mann vergiftet sich mit Vitamin D
Die Diagnose der Ärzte für einen Briten: Hypervitaminose, also eine Vergiftung durch die Einnahme von zu viel Vitamin D.

Ärzte warnen vor einem „medizinisch nicht gerechtfertigten Trend zu Vitamin D und entsprechenden Hypervitaminosen“. Aktueller Anlass: Ein Mann in Großbritannien hat sich mit dem Präparat vergiftet und musste im Krankenhaus behandelt werden. Die behandelnden Ärzte berichten im Fachjournal BMJ Case Reports von dem Fall. Mehrere Medien zitieren nun aus der Analyse.
Demnach folgte der Mann dem Rat eines Ernährungsberaters und nahm mehr als 20 rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel ein, darunter dreimal täglich 50.000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D. Die Folge: wochenlange Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Beinkrämpfe.
Der Mann verlor dem Bericht zufolge mehr als zwölf Kilogramm Körpergewicht und war ständig durstig. Obwohl er wegen der Symptome nach vier Wochen aufhörte, sämtliche Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, ging es ihm fortdauernd schlecht. Sein Hausarzt schickte ihn daraufhin ins Krankenhaus.
Diagnose: Hypervitaminose D
Die Diagnose für den Mann mittleren Alters: Hypervitaminose D, also eine Vergiftung durch die Einnahme von zu viel Vitamin D. Der Vitamin-D-Wert lag den Experten zufolge etwa siebenmal höher als normal. Auch die Kalzium- und Magnesium-Werte des Patienten waren deutlich erhöht.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt klar: „Bei einer übermäßig hohen Einnahme von Vitamin D entstehen im Körper erhöhte Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), die akut zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen können.“ Und warnt: „Da Vitamin D im Körper gespeichert werden kann, ist neben einer akuten auch eine schleichende Überdosierung möglich.“ In Großbritannien müssen sich laut dem Co-Autor der Fallstudie, Dr. Alamin Alkundi, Ernährungsberater nicht verpflichtend registrieren lassen. Auch ihr Titel ist nicht geschützt.
