Trotz 9-Euro-Ticket: BVG verkauft im Juni Tausende teure Monatskarten

Viele Fahrgäste in Berlin kaufen offenbar nach wie vor teure Tickets am Automaten – obwohl derzeit das Neun-Euro-Ticket gilt. Wie kann das passieren?

Passanten gehen an den Ticketautomaten der BVG am Bahnhof Zoologischer Garten vorbei.
Passanten gehen an den Ticketautomaten der BVG am Bahnhof Zoologischer Garten vorbei.dpa/Monika Skolimowska

Tausende haben trotz 9-Euro-Tickets an Berliner Ticketautomaten im Juni Monatskarten gekauft. Wie t-online unter Berufung auf BVG-Angaben berichtet, zahlt eine Menge „im mittleren vierstelligen Bereich“ 86 Euro für den AB- oder 107 Euro für den ABC-Bereich – obwohl seit 1. Juni das vergünstigte Ticket zu erwerben ist.

Auch Tageskarten wurden dem Bericht zufolge zu Zehntausenden verkauft. Diese kosten im Bereich AB 8,80 Euro, im Bereich BC 9,20 Euro und im Bereich ABC 10 Euro. Warum ist das so? Nach wie vor können Fahrgäste an den Automaten Zeitkarten lösen. Gültig sind diese ab dem Zeitpunkt des Erwerbs. Ein Warnhinweis über die derzeit vermeidbaren Mehrkosten erscheint nicht.

„Bei den Automaten wäre eine Deaktivierung der Kaufmöglichkeiten mit einem enormen technischen Aufwand verbunden“, teilt ein BVG-Sprecher gegenüber t-online mit. Das sei „in der Kürze der Zeit“ nicht umsetzbar gewesen.

Die BVG weise allerdings „prominent auf dem Startbildschirm“ auf das 9-Euro-Ticket hin. Monats- und Tageskarten seien überdies „weiterhin gültige Tarifprodukte“. Die Tageskarten, die teurer als das 9-Euro-Ticket sind, sind laut Bericht auch in der App ohne Warnhinweis verfügbar.