Neue Betrugsmasche führt Amazon-Kunden in die Irre
Einmal Zahlungsdaten mitteilen, bitte! Derzeit geben sich Kriminelle als Amazon-Mitarbeiter aus. Wer auf die Masche reinfällt, sollte umgehend handeln.

Eine freundliche Stimme bittet am Telefon, Zahlungen freizugeben oder darum, Fernwartungssoftware zu installieren? Bei solchen Anrufen sollte man am besten sofort auflegen. Das rät das Verbraucherschutzportal Watchlist Internet – denn: Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Fake-Anrufe, die derzeit im vermeintlichen Auftrag von Amazon getätigt werden. Amazon rufe nur an, wenn Kunden dies anforderten.
Amazon-Betrug: So tarnen Ganoven die kriminelle Aktivität
Dabei geben sich Kriminelle als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin des Online-Versandhändlers aus und täuschen ein Problem mit einer Bestellung vor. „Die Gründe für den Anruf klingen – vor allem, wenn Sie tatsächlich ein Amazon-Paket erwarten – meist plausibel“, sagt Thorsten Behrens von dem in Wien ansässigen Portal. Deshalb bestehe die Gefahr, auf diese „Spoofing“ genannte Betrugsmasche gutgläubig hereinzufallen.
Hat man persönliche Daten durch- oder Zahlungen freigegeben, rät Watchlist Internet dazu, sich umgehend an die eigene Bank zu wenden und den Fall zu schildern. Installierte Programme, die Kriminelle als Spionage-Software missbrauchen könnten, sollten sofort deinstalliert, Computer im Zweifel neu aufgesetzt werden. „Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei“, rät Behrens. Amazon selbst hat für die Masche die E-Mail-Adresse stop-spoofing@amazon.com eingerichtet, an die man Fälle ebenfalls melden kann.
Diese Unternehmen sind häufig von Spoofing betroffen
Betrüger verbergen ihre Identität oft hinter dem Namen eines etablierten Unternehmens. So berichtet die Website Usecure beispielsweise, dass häufig die Namen von folgenden Unternehmen von Ganoven genommen werden. „Nach LinkedIn waren DHL (14 Prozent), Google (7 Prozent), Microsoft (6 Prozent), FedEx (6 Prozent), WhatsApp (4 Prozent), Amazon (2 Prozent) und Maersk die am häufigsten imitierten Marken bei Phishing-Angriffen (1Prozent), AliExpress (0,8 Prozent) und Apple (0,8Prozent).“, zitiert der Blog den Brand Phishing Report des Cybersicherheitsanbieter CheckPoint.
Kriminelle können Rufnummern manipulieren
In einigen Fällen hilft es nicht weiter, die Nummer vorher durch eine Suchmaschine zu jagen. Cyber-Betrüger manipulieren gezielt Telefonnummern. So erscheint die Betrugsmasche oft noch plausibler. Die Bundesnetzagentur warnt vor diesem Hintergrund, dass die Rufnummern fast kinderleicht durch eine Software zu fälschen sind. Dabei müssen die Betrüger die Telefonnummer nicht besitzen. „Von der Manipulation betroffen sein können dabei einerseits real existierende – auch ausländische – Rufnummern, obwohl der Inhaber der Rufnummer mit dem Anruf nichts zu tun hat. Andererseits können Phantasienummern verwendet werden, also Rufnummern, die nicht vergeben wurden und daher niemandem zugeordnet werden können.“, heißt es auf der Webseite der Bundesnetzagentur. Diese Betrugsform wird auch „Call-ID-Spoofing“ genannt.
