Bürger-Befragung: Zustimmung zu Corona-Politik auf Rekordtief

Laut einer WSI-Befragung schrumpft die Zustimmung zum Krisenmanagement in allen Einkommensgruppen. Vor allem Mütter fühlen sich derzeit stark belastet.

Das Krisenmanagement von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie wird zunehmend kritisch gesehen (Symbolbild).
Das Krisenmanagement von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie wird zunehmend kritisch gesehen (Symbolbild).AP/Michael Sohn

Vor der neuen Bund-Länder-Runde zu Corona-Maßnahmen am Mittwoch sehen die Deutschen das Krisenmanagement so kritisch wie nie. Waren im April und Juni 2020 noch zwei Drittel der Arbeitnehmer und Selbstständigen mit der Politik zufrieden, sagten das im Januar 2022 nur 31 Prozent, berichtete die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Umfragen des WSI-Instituts der Hans-Böckler-Stiftung.

Laut der repräsentativen WSI-Befragung schrumpft die Zustimmung in allen Einkommensgruppen. Geimpfte Befragte, die in den vergangenen Monaten ihr Vertrauen ins Krisenmanagement verloren haben, lassen sich signifikant seltener boostern. Laut dem gewerkschaftsnahen Institut fühlen sich aktuell gerade Mütter belastet.

Bund und Länder beraten am Mittwoch über Corona-Stufenplan

Jede fünfte Mutter reduzierte im Januar ihre Arbeitszeit, um ihre Kinder zu betreuen. Einen so hohen Anteil gab es bisher nur im harten Lockdown im April 2020. Aktuell sind Schulen und Kitas zwar anders als in früheren Pandemie-Phasen meist offen. Wegen der hohen Infektionszahlen sind trotzdem viele Kinder wegen Ansteckungen oder Quarantäne zu Hause.

Bund und Länder wollen am Mittwoch weitreichende Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen einleiten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder beraten dabei über einen Drei-Stufen-Plan. Er sieht laut einer Beschlussvorlage den Wegfall aller Beschränkungen außer der Maskenpflicht bis zum 20. März vor.