Neuer Konflikt: Russland schränkt Schiffsverkehr durch Kertsch-Meerenge ein

Nach Angaben türkischer Behörden hat der Kreml allen Schiffen die Durchfahrt verboten, die außerhalb des russischen Territoriums beladen wurden. 

Die Meeresenge Kertsch: Die Brücke, die für Russland von großer strategischer Bedeutung ist, wurde am 8. Oktober 2022 durch eine Lkw-Bombe beschädigt. 
Die Meeresenge Kertsch: Die Brücke, die für Russland von großer strategischer Bedeutung ist, wurde am 8. Oktober 2022 durch eine Lkw-Bombe beschädigt. Rosavtodor Press Service/AP

Russland wird es im Ausland beladenen Schiffen nach türkischen Angaben nicht länger erlauben, die Straße von Kertsch in Richtung des Asowschen Meeres zu durchqueren. „Die Durchfahrt von Schiffen, die außerhalb des russischen Territoriums beladen worden sind, ist durch die Straße von Kertsch nach Norden verboten“, teilte die zuständige Stelle des türkischen Verkehrsministeriums am Samstag auf Twitter mit.

Der Hinweis sei von der russischen Seite gekommen, sagte ein Ministeriumssprecher, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Aus Moskau gab es zunächst keine Stellungnahme.

Kertsch: Strategisch wichtige Meerenge

Das Asowsche Meer ist ein gemeinsames Binnenmeer zwischen Russland und der Ukraine und ist nur durch die Straße von Kertsch mit dem größeren Schwarzen Meer verbunden. Wichtige ukrainische Seehäfen am Asowschen Meer - etwa in Mariupol und Berdjansk - hat Russland allerdings im Zuge seines seit achteinhalb Monaten andauernden Angriffskriegs erobert und unter seine Kontrolle gebracht.

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Anfang Oktober war eine strategisch wichtige Brücke, die über die Meerenge von Kertsch zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim führt, schwer beschädigt worden. Moskau sprach von einem „Terrorakt“ und machte den ukrainischen Geheimdienst dafür verantwortlich. Kiew allerdings hat eine Beteiligung nie eingeräumt.