Neukölln warnt vor unseriösen Wohnungsangeboten für Flüchtlinge
Die verzweifelte Lage von Geflüchteten aus der Ukraine werde in Berlin ausgenutzt, beklagt Neuköllns Sozialstadtrat Falko Liecke.

Der Neuköllner Sozialstadtrat Falko Liecke (CDU) hat vor vermehrt auftretenden unseriösen Wohnungsangeboten gewarnt. In einer Pressemitteilung des Bezirksamts Neukölln warnte Liecke vor Personen, die die angespannte Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt ausnutzen. Besonders Flüchtlinge aus der Ukraine könnten leicht zu Opfern werden.
In einem Fall sollte eine Frau mit Kindern in einen – laut Gewerbedaten – „bordellartigen Betrieb“ einziehen, so die Pressemitteilung. Zudem erhielten Personen von den unseriösen Vermietern „teilweise vollkommen überteuerte Mietangebote“. Das Sozialamt prüfe solche Angebote und verweigere die Kostenübernahme, wenn Verdacht auf Betrug bestehe.
Jedoch könne das Sozialamt nicht alle unseriösen Wohnungsangebote sehen und entlarven. Der Beratungsbedarf sei insgesamt sehr hoch. Sozialstadtrat Liecke will nun den Senat bitten, „die bisher ausschließlich in deutscher Sprache vorliegenden Informationen zur Angemessenheit von Wohnraum auch in verschiedenen Fremdsprachen anzubieten“.
In Berlin sind mittlerweile über 236.000 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen, von denen das Land Berlin 50.000 temporär untergebracht hat. Viele von ihnen werden mittelfristig auf der Suche nach eigenem Wohnraum sein. Eine zahlenmäßige Erfassung unseriöser Miet- oder Unterbringungsangebote liegt berlinweit bislang nicht vor. Für Wohnungssuchende stehen Beratungsangebote zur Verfügung.
