Neuköllner Bürgermeister erwartet neue Lockdown-Debatte

Martin Hikel (SPD) ist bewusst, dass sich Gewerbetreibende verantwortungsvoll verhalten. Trotzdem hält er Ausgangssperren und Geschäftsschließungen für möglich.

Martin Hikel (SPD) ist Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln.
Martin Hikel (SPD) ist Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln.Berliner Zeitung/Paulus Ponizak

Berlin - Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Martin Hikel, rechnet bei weiter zunehmenden Corona-Zahlen mit einer Lockdown-Debatte. „Wenn die Zahlen weiter so krass ansteigen, werden wir um eine Lockdown-Diskussion nicht herumkommen“, sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenportal Welt. „Entscheidend ist dann die Lage in den Krankenhäusern. Auch wenn anteilig weniger Menschen schwer erkranken, kann das bei sehr vielen Infektionen eben auch zu sehr hohen Zahlen im Krankenhaus führen“, so Hikel mit Blick auf die Virusvariante Omikron.

Wenn sich die Lage in den Kliniken bundesweit zuspitze, müsse man gegebenenfalls auch wieder härtere Maßnahmen treffen. Er denke dabei an das, was man aus dem vergangenen Winter kenne, sagte Hikel. „Also beispielsweise die Schließung von Geschäften. Es ist möglich, dass wir wieder über Ausgangssperren sprechen – auch wenn ich da verfassungsrechtliche Zweifel habe. Wir dürfen zudem nicht vergessen, welche wirtschaftlichen Folgen die Schließung von Geschäften hatte.“

Martin Hikel: Müssen die Gesundheitsversorgung sicherstellen

Er wisse, dass viele Gewerbetreibende sich sehr verantwortungsvoll verhielten. „Deswegen finde ich es immer schwieriger, solche Maßnahmen zu vertreten. Und trotzdem können wir sie nicht ausschließen, weil wir letztlich die Gesundheitsversorgung sicherstellen müssen.“