Neun-Euro-Ticket: Verband will Fahrräder in Zügen verbieten
Der Verband Pro Bahn befürchtet durch die Einführung des Günstig-Tickets einen Ansturm von Reisenden. Für Fahrräder sei dann kein Platz mehr in Regionalbahnen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat sich für ein Verbot von Fahrrädern in Regionalzügen in diesem Sommer ausgesprochen. Mit der Einführung des Neun-Euro-Tickets befürchtet der Verband einen Ansturm von Fahrgästen. Radfahrer könnten Züge und Bahnsteige dann zusätzlich verstopfen. Der Vorstoß sei dem Verband nicht leichtgefallen, betonte der Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann gegenüber dem Tagesspiegel. Er hält auch, wie die Bahngewerkschaft EVG, mehr Sicherheitspersonal für nötig. Der Ausschluss von Fahrrädern sei eine Notmaßnahme, um Chaos zu verhindern, so Naumann.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hält von einem Verbot wenig, sieht aber Handlungsbedarf. Um den Einstieg in die Züge zu erleichtern, wünscht sich der ADFC vor allem mehr Informationen für Fahrgäste. „Auf Bahnsteigen sollte auf den Displays angezeigt werden, wo im Zug sich die Fahrradstellplätze befinden“, sagte Rechtsreferent Roland Huhn dem Tagesspiegel.
Er spricht sich dafür aus, dass Apps wie der DB Navigator die voraussichtliche Radplatz-Auslastung in Regionalzügen anzeigen, damit Reisende gegebenenfalls einen anderen Zug wählen können. Die Möglichkeit von Reservierungen hält er ebenfalls für sinnvoll.
Nach Plänen der Bundesregierung sollen Monatstickets im Juni, Juli und August für den Nah-und Regionalverkehr nur jeweils neun Euro kosten. Aber: Für Hunde und Fahrräder muss extra gezahlt werden.
