New York Times: Analysen verknüpfen die Ursprünge der Pandemie mit Marderhund auf dem Markt von Wuhan

Genetische Proben vom Markt in Wuhan wurden vor kurzem in eine internationale Datenbank hochgeladen, schreibt die New York Times.

Ein Marderhund. Steckt so ein Tier hinter der Pandemie?
Ein Marderhund. Steckt so ein Tier hinter der Pandemie?Ronald Wittek/imago

Ein internationales Team von Virenexperten gab am Donnerstag bekannt, dass sie auf einem Markt in Wuhan, China, genetische Daten gefunden hätten, die das Coronavirus mit Marderhunden in Verbindung bringen, die dort zum Verkauf angeboten wurden, schreibt die New York Times. Damit lägen Beweise vor, die nahelegen, dass die schlimmste Pandemie seit einem Jahrhundert durch ein infiziertes Tier ausgelöst worden sein könnte, das über den illegalen Wildtierhandel gehandelt wurde.

„Die genetischen Daten stammen von Abstrichen, die im und um den Huanan Seafood Wholesale Market ab Januar 2020 genommen wurden, kurz nachdem die chinesischen Behörden den Markt geschlossen hatten, weil sie einen Zusammenhang mit dem Ausbruch eines neuen Virus vermuteten“, schreibt die New York Times. Zu diesem Zeitpunkt waren die Tiere bereits weggebracht worden, aber die Forscher nahmen Abstriche von Wänden, Böden, Metallkäfigen und Wagen, die häufig für den Transport von Tierkäfigen verwendet werden.

Virus von Wildtier auf Menschen übertragen?

In den Proben, die positiv auf das Coronavirus reagierten, habe das internationale Forschungsteam genetisches Material von Tieren gefunden, darunter große Mengen, die mit dem Marderhund übereinstimmten, so drei an der Analyse beteiligte Wissenschaftler. Das Zusammentreffen von genetischem Material des Virus und des Tieres beweist nicht, dass ein Marderhund selbst infiziert war. Und selbst wenn ein Marderhund infiziert gewesen wäre, sei es nicht klar, dass das Tier das Virus auf den Menschen übertragen hätte. Ein anderes Tier könnte das Virus auf den Menschen übertragen haben, oder ein mit dem Virus infizierter Mensch könnte das Virus auf einen Marderhund übertragen haben.

Die Analyse ergab jedoch, so die New York Times, dass Marderhunde – flauschige Tiere, die mit Füchsen verwandt sind und bekanntermaßen in der Lage sind, das Coronavirus zu übertragen – genetische Signaturen an der gleichen Stelle hinterließen, an der auch das genetische Material des Virus hinterlassen wurde, so die drei Wissenschaftler. „Diese Beweise stimmten mit einem Szenario überein, wonach das Virus von einem Wildtier auf den Menschen übergesprungen war,“ schreibt die New York Times. Dann heißt es weiter: „Die neuen Beweise werden die Debatte über die Ursprünge der Pandemie mit Sicherheit beleben, auch wenn sie die Frage nach dem Ursprung der Pandemie nicht klären.“