Ein Jahr Ukraine-Krieg: Tausende Menschen zu Demos in Berlin erwartet

+++ Ukrainerin in Berlin: „Russland versteht keine diplomatischen Lösungen“ +++ Brandenburger Tor in Ukraine-Farben angestrahlt +++ Alle Infos im Newsblog

Tausende Menschen nehmen an der Solidaritätsdemo für die Ukraine teil.
Tausende Menschen nehmen an der Solidaritätsdemo für die Ukraine teil.Odd Andersen/AFP
Ein Jahr Krieg in der Ukraine – das Wichtigste in Kürze:
  • Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Zum Jahrestag finden in Berlin und anderen deutschen Städten zahlreiche Demonstrationen und Solidaritätsveranstaltungen statt.
  • Ein großer Demonstrationszug ist am Nachmittag durch Berlin gezogen. Mehr als 10.000 Menschen nahmen teil. 
  • Eine Initiative hat gegenüber der russischen Botschaft an der Straße Unter den Linden einen in der Ukraine zerstörten russischen Panzer T-72 als Zeichen des Protests aufgestellt.
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Freitagvormittag einen Gedenkakt im Schloss Bellevue abgehalten. 

20.48 Uhr: Menge vor dem Brandenburger Tor löst sich auf

Die Kundgebung vor de Brandenburger Tor ist beendet. Die Demo-Teilnehmer seien auf dem Heimweg, teilt die Polizei mit.

20.41 Uhr: Ukrainerin in Berlin: „Russland versteht keine diplomatischen Lösungen“

Natalia aus Kiew nimmt an der Ukraine-Demo in Berlin teil. Sie sagt: „Für mich und viele Ukrainer war dies ein bittersüßer Tag. Es ist traurig zu wissen, dass wir so viel Leid erfahren haben und der Krieg noch immer nicht vorbei ist. Gleichzeitig ist dieser Tag so viel besser als der gleiche Tag vor einem Jahr. Wir haben keine Angst mehr, wir stellen uns dem, was geschieht, und wir glauben, dass wir gewinnen werden. Wir sind so stark und geeint wie nie zuvor. Ich war noch nie so stolz auf mein Land wie heute, ich hätte nie erwartet, dass das passieren würde.“

Sie selbst sei vor dem Krieg nach Berlin gezogen, erzählt die 30-Jährige, aber sie kenne viele Leute, die nach Kriegsbeginn gekommen sind, „und ich habe gesehen, wie gastfreundlich die Menschen hier sind und wie viel Hilfe es gibt - auch von normalen Menschen, nicht nur von der Regierung. Es gab so viel Unterstützung und Hilfe, dass ich fast geweint habe“.

Sie erwartet, dass die Ukraine den Krieg gewinnen wird.„ Ich habe Freunde und Verwandte, die an der Front kämpfen, und ich habe Angst um sie; meine Familie ist ebenfalls in Kiew untergebracht. Ich glaube, dass wir gewinnen werden, aber die Frage ist, wie hoch der Preis sein wird - und wie viel Hilfe wir bekommen, wird darüber entscheiden, wie schnell wir den Krieg beenden.“  Die Ukrainer wüssten, dass die Menschen in Europa viele andere Sorgen haben, es gebe eine Wirtschaftskrise. „Aber je schneller der Krieg beendet wird, desto besser für alle.“

Es sei „ein sehr trauriger Teil der Natur, dass wir durch einen Krieg gehen müssen, um Frieden zu gewinnen“. Den Krieg ohne Waffen zu lösen, hält Natalia für unmöglich. „Ich habe mein ganzes Leben mit diesem Nachbarn (Russland) gelebt - sie sind Tyrannen und verstehen keine diplomatischen Lösungen. Länder wie Georgien, Moldawien oder Belarus haben dies bereits versucht und es endete in Annexionen und einem eingefrorenen Krieg.“ Putin müsse gezeigt werden, dass er alles tun könne, was er wolle. „Ich würde mir wünschen, dass es einen anderen Weg gibt, aber ich glaube einfach nicht daran“, sagt sie.

19.51 Uhr: Scholz: G7-Gruppe sagt Ukraine unbefristete Unterstützung zu

Die Gruppe der sieben großen westlichen Industriestaaten hat der Ukraine zum Jahrestag des russischen Angriffs weitere unbefristete Unterstützung zugesagt. Bei einem Video-Gipfel hätten die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „versichert, dass wir die Ukraine unterstützen werden, solange das nötig ist“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den Beratungen.

Zu den Maßnahmen zähle auch weiterer wirtschaftlicher Druck auf Russland. „Wir sind uns einig in der G7, dass wir unsere Sanktionen weiterhin eng koordinieren und dafür Schlupflöcher schließen“, sagte der Kanzler.

19.50 Uhr: Baerbock weist Kritik an westlicher Unterstützung für Ukraine zurück

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am ersten Jahrestag des russischen Angriffs gegen die Ukraine Kritik an der westlichen Hilfe für Kiew entschieden zurückgewiesen. „Wir können nicht tatenlos zusehen“, sagte Baerbock bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.

„Wo würde die Ukraine, die freiwillig ihre Atomwaffen aufgegeben hat, weil sie an Frieden glaubte, heute stehen, wenn wir nicht ihr Recht auf Selbstverteidigung verteidigt hätten?“ fragte die Ministerin. „Können wir uns vorstellen, was es bedeuten würde, mehr Butschas, Charkiws, Mariupols, mehr Bachmuts, mehr Gräueltaten gegen Zivilisten?“ 

Sie wolle sich keine Welt vorstellen, in der die internationale Staatengemeinschaft in solchen Umständen nicht eingreife, sagte Baerbock. „Ich will nicht für eine solche Welt verantwortlich sein. Ich denke, die meisten von uns wollen nicht für eine solche Welt verantwortlich sein.“

19.35 Uhr: „Dieser Jahrestag steht für unseren Schmerz“: Ukrainer gedenken der Toten

Von Lwiw im Westen der Ukraine über die Stadt Butscha bei Kiew bis nach Kramatorsk an der Ostfront haben Ukrainer der Opfer des russischen Krieges gegen ihr Land gedacht. In der Sankt-Andreas-Kirche von Butscha erinnert eine Foto-Ausstellung an die Bombardierung der 30.000-Seelen-Gemeinde vor einem Jahr. Neben der Kirche hatten die Einwohner zu Beginn der Kämpfe in aller Eile einen Graben ausgehoben, um die Opfer der russischen Besatzung zu beerdigen. Butscha wurde Ende März 2022 von ukrainischen Truppen zurückerobert.

In Lwiw im Westen der Ukraine haben sich Angehörige von Soldaten zum Gedenken versammelt. Anna Kraschizka, die ihren Sohn verloren hat, sagt: „Dieser Jahrestag ist kein Festtag, er steht für unseren Schmerz.“ Mariana Schulga berichtet, dass ihr Sohn hier begraben liegt. „Morgen ist es genau ein Jahr her, dass er im Fernsehen gesehen hat, dass der Krieg begonnen hat, und morgens aufgestanden ist, um mitzukämpfen“, erzählt sie.

Auch in Kramatorsk nahe der Ostfront gibt es viele Kriegsgräber. Die Stadt liegt ganz in der Nähe von Bachmut, dem Zentrum der russisch-ukrainischen Kämpfe der vergangenen Monate. Unter einem verhangenen Himmel wurde dort der 30-jährige Mychailo Sikirin in einem in ukrainischen Nationalfarben geschmückten Sarg beerdigt. Er gehörte der Nationalgarde an und war am 18. Februar bei einem Bombenangriff in einem Schützengraben in Schipilowka getötet worden. Der Priester betont, dass er „für die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine gestorben ist“. Drei seiner Kameraden feuern jeweils drei Salutschüsse für ihn ab. Über 21 weiteren Soldatengräber flattern ebenfalls ukrainische Fahnen.

19.33 Uhr: Demo auf rotem Teppich - Berlinale in Solidarität mit Ukraine

Mit einer Demonstration auf dem roten Teppich vor dem Berlinale Palast haben die Internationalen Festspiele am Jahrestag des russischen Angriffs ihre Solidarität mit der Ukraine erneuert. Neben den beiden Berlinale-Spitzen Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian waren auch die diesjährige Jury-Präsidentin, die US-Schauspielerin Kristen Stewart, und andere Jury-Mitglieder dabei. 

19.29 Uhr: Ukrainischer Botschafter: Ukraine verteidigt ganz Europa

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev spricht auf der Kundgebung vor dem Brandenburger Tor: „Unsere Jungs und Mädchen verteidigen unser Land, unsere Heimat, unsere Unabhängigkeit und Souveränität. Aber eben auch ganz Europa vor dem russischen Überfall.“

19.28 Uhr Giffey auf Ukraine-Demo: „Dankbar, dass so viele dem Aufruf gefolgt sind“

„Ich bin dankbar, dass so viele dem Aufruf gefolgt sind, zusammen ein Zeichen zu setzen“, sagt Franziska Giffey in ihrer Rede vor dem Brandenburger Tor. „Danke an alle, die von Anfang an geholfen und gezeigt haben, dass Berlin eine Stadt der offenen Herzen ist.“ Den Krieg nennt Giffey einen „Angriff auf unser friedliches Zusammenleben“ in Europa. „Das geht uns alle an uns wir stehen alle zusammen dagegen.“ Giffey betont: „Wir haben eine Verantwortung, die Ukraine in ihrem Überlebenskampf zu unterstützen“.

Giffey schließt mit den Worten: „Lassen Sie uns nicht nachlassen. Die ukrainischen Fahnen werden so lange vor dem Roten Rathaus wehen, bis der Sieg der Ukraine in diesem furchtbaren Krieg hervorgegangen ist.“

Franziska Giffey bei ihrer Rede vor dem Brandenburger Tor.
Franziska Giffey bei ihrer Rede vor dem Brandenburger Tor.Sebastian Ahlefeld

19.19 Uhr: Polizei Brandenburg: Demos gegen Ukraine-Krieg ohne Zwischenfälle

Auch in Brandenburg gab es Demonstrationen zum Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Diese verliefen nach Polizeiangaben weitestgehend ruhig verlaufen. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagabend. Neben einer Gedenkveranstaltung im Landtag waren Konzerte, Kunstaktionen und Demonstrationen in zahlreichen Städten geplant. Zu den Teilnehmerzahlen auf den Veranstaltungen äußerte sich die Polizei nicht.

19 Uhr: Demozug am Platz des 18. März angekommen

Der Demozug ist am Platz des 18. März angekommen, es wird eine Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abgespielt. Selenskyj zieht in seiner Botschaft Bilanz. Er spricht auch über die Befreiungen im Herbst der von Russland besetzten Gebiete wie die Stadt Cherson. Er verspricht den Menschen in den noch besetzten Gebieten, die Ukraine habe sie nicht vergessen.

Auch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev und die US-Botschafterin Amy Gutmann sind am Brandenburger Tor eingetroffen.

Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev und die US-Botschafterin Amy Gutmann sind am Brandenburger Tor eingetroffen.
Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev und die US-Botschafterin Amy Gutmann sind am Brandenburger Tor eingetroffen.Sebastian Ahlefeld

18.51 Uhr: Mehr als 10.000 Menschen bei Ukraine-Demo, weiterer Zustrom erwartet

Nach Angaben der Polizei sind mehr als 10.000 Menschen bei der Demo gegen den russischen Angriff dabei. Die Beamten rechnen mit weiterem Zustrom. Von der Karl-Marx-Allee über den Alexanderplatz und den Boulevard Unter den Linden strömen die Menschen Richtung Brandenburger Tor. Auch mit den U-Bahnen und S-Bahnen kommen viele direkt zum Ort der Abschlusskundgebung.

Viele Demonstranten sind gleich zum Brandenburger Tor gekommen.
Viele Demonstranten sind gleich zum Brandenburger Tor gekommen.John Macdougall/AFP

Vor der Russischen Botschaft nahe das Brandenburger Tors skandierten die Menschen: „Russland ist ein Terrorstaat“. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwenkten ukrainische Flaggen. Immer wieder riefen sie „Freiheit für die Ukraine“ und „Stoppt den Krieg“.

18.48 Uhr: Demozug bewegt sich Richtung Pariser Platz

Der Demozug bewegt sich jetzt in Richtung Pariser Platz.

18.42 Uhr: Senatskanzlei zeigt Solidarität mit der Ukraine

18.38 Uhr: Auseinandersetzungen bei der Demo in Berlin

Zwei ältere Frauen mit Fahnen, die jeweils zur Hälfte aus den deutschen und russischen Flaggen bestehen, werden beschimpft. „Verpisst euch ihr Faschisten“, sagt einer der Deutschen. „You are killers“, ruft eine Ukrainerin, die vorbeigeht. Immer Leute machen bei dem Streit mit. „Ihr habt keine russischen Freunde? Das tut mir für euch sehr leid“, sagt ein Deutscher einem jungen ukrainischen Paar - und sagt der Frau, dass sie bitte nicht weinen soll.

Ein Mann auf einem Fahrrad reißt den Frauen eine Fahne aus den Händen. Die meisten der Umstehenden bejubeln ihn.

Eine Gruppe von Demonstranten mit roten Fahnen im sowjetischen Stil wird umringt von einer Gruppe Demonstranten für die Ukraine, die „Schande“ in ihre Richtung rufen.

18.21 Uhr: Brandenburger Tor in Ukraine-Farben angestrahlt

Das Brandenburger Tor und andere Gebäude sind in den ukrainischen Landesfarben blau und gelb angeleuchtet.

Das Brandenburger Tor ist in den ukrainischen Landesfarben angestrahlt.
Das Brandenburger Tor ist in den ukrainischen Landesfarben angestrahlt.Elizabeth Rushton

Die Demo ist gleich am Brandenburger Tor. Dort gab es aber gerade auch eine Friedensdemo, einige Demonstranten bleiben noch am Pariser Platz - mit Fahnen etwa mit sowjetischen Motiven, auch ein paar russische Flaggen sind zu sehen.

18.20 Uhr: Russland: Westen will unsere Auflösung

Der russische UN-Botschafter hat den westlichen Unterstützern der Ukraine vorgeworfen, sie strebten eine Zerstörung Russlands im Zuge des Ukraine-Kriegs an. Das Wort „Frieden“ werde von Kiew und anderen Ländern unaufrichtig verwendet, sagte Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York zum ersten Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine. „Gemeint ist eine Kapitulation Russlands, die Russland im Idealfall eine strategische Niederlage zufügt, gefolgt von der Auflösung des Landes und der Neuordnung der Gebiete.“

In seiner Rede wiederholte Nebensja die unbelegten Behauptungen, Moskau würde gegen ein Nazi-Regime in Kiew kämpfen. Er warf westlichen Ländern vor, sich einzumischen, und verurteilte die Waffenlieferungen an die Ukraine. Deutschland und Frankreich warf er vor, der Ukraine mit dem Minsker Abkommen von 2014 nur Zeit verschafft zu haben, damit Kiew sich auf einen Krieg mit Russland vorbereiten konnte.

18.15 Uhr: Selenskyj: Butscha war schrecklichster Moment des Krieges

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Massaker von Butscha an Zivilisten als den für ihn persönlich bislang schlimmsten Moment des russischen Krieges bezeichnet. Das sei der schrecklichste Tag gewesen, sagte der 45-Jährige bei einer Pressekonferenz in Kiew. Er erinnerte an die Bilder von toten Zivilisten, die in dem Vorort von Kiew teils mit auf dem Rücken gefesselten Händen gefunden worden waren. Russland müsse wegen seiner Kriegsverbrechen belangt werden. Der beste Moment des Krieges liege noch vor ihm, sagte Selenskyj. Das werde dann der „Tag des Sieges“.

Selenskyj antwortete auch auf eine Frage zur größten Enttäuschung seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar vor einem Jahr. Viele Menschen hätten die Hauptstadt Kiew und das Land verlassen, ohne Widerstand zu leisten, sagte Selenskyj. „All diese Leute haben mich enttäuscht“, sagte er. Zugleich räumte er ein, selbst immer wieder Fehler zu machen. Das passiere, weil er von früh bis abends arbeite. Wichtig sei allerdings, keine fatalen Fehler zu machen. „Ich bin der Garant der Verfassung“, sagte Selenskyj.

18.10 Uhr: Demo macht Halt vor der russischen Botschaft

Die Demo macht Halt vor der russischen Botschaft. Tausende säumen die Straßen Unter den Linden.

Der Demozug vor der russischen Botschaft.
Der Demozug vor der russischen Botschaft.Sebastian Ahlefeld

17.59 Uhr: Viele Ukrainer besuchen das Panzerwrack

Die Demo nähert sich dem Brandenburger Tor. Viele Ukrainer besuchen das Panzerwrack vor der russischen Botschaft. Dort hängt ein Schild mit der Aufschrift „Selenskyj-Platz“. Aktivisten rufen „Slava Ukraini“ rufen, die Demonstranten rufen „Herojam slava“ zurück. 

Viele Ukrainer besuchen das Panzerwrack.
Viele Ukrainer besuchen das Panzerwrack.Elizabeth Rushton

17.57 Uhr: Demozug jetzt auf Straße Unter den Linden

Der Demozug zieht Unter den Linden entlang. 

17.45 Uhr: Großbritannien: 800 Russen sterben täglich wegen Putins Ego

Der britische Außenminister James Cleverly hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, seine eigenen Soldaten aus egoistischen Gründen zu opfern. „Seine Landnahmen in der Ost- und Südukraine zeigen, dass sein Herz auf die imperiale Expansion gerichtet ist - aber 800 russische Soldaten pro Tag sterben für seine hoffnungslosen Ambitionen. Sie bezahlen für sein Ego mit ihrem Leben“, sagte Cleverly bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York zum ersten Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine.

Cleverly sagte, dass Großbritannien alles tun werde, um Kiew weiter zu helfen. „Unsere Unterstützung für die Ukraine ist und wird niemals zeitlich begrenzt sein.“

17.37 Uhr: Menschenkette und Demos auch in anderen deutschen Städten

Tausende Menschen haben mit einer Menschenkette zwischen Münster und Osnabrück für Frieden in der Ukraine und auf der Welt demonstriert. Am Nachmittag gelang der Lückenschluss der rund 50 Kilometer langen Strecke zwischen den Universitätsstädten. Nach Angaben der Organisatoren hatten sich mehr als 20.000 Menschen zu der Friedenskette angemeldet. „Das ist ein ganz starkes Zeichen der Solidarität“, sagte die Osnabrücker Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU).

Etwa tausend Menschen gingen in Frankfurt am Main für ein Ende des Krieges auf die Straße. Die meisten von ihnen waren Ukrainer, viele von ihnen trugen Flaggen in den Nationalfarben blau und gelb um die Schultern. „Die Ukraine wird gewinnen“, skandierten die Demonstranten auf ihrem Marsch durch die Frankfurter Innenstadt und bezeichneten Russland als „Terrorstaat“. Vor dem Rathaus herrschte für eine Minute völlige Stille, als die Demonstranten während einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges auf die Knie gingen.

17.29 Uhr: Spielmannszug mit ukrainischen Musikern bei Demo dabei

Bei der Demo ist auch ein Spielmannszug mit Musikerinnen und Musikern aus der Ukraine dabei. Einige der jungen Menschen haben ihre Eltern im Krieg verloren.

Ein Spielmannszug aus ukrainischen Musikern
Ein Spielmannszug aus ukrainischen MusikernSebastian Ahlefeld

17.25 Uhr: Demo in Berlin – lange Staus rund um den Alexanderplatz

Wegen der Solidaritätsdemo in Berlin bilden sich aktuell lange Staus rund um den Alexanderplatz. Die Verkehrsinformationszentrale bittet Autofahrer, den Bereich möglichst weiträumig zu umfahren. Noch bis 20 Uhr kommt es zu umfangreichen Sperrungen.

16.52 Uhr: Mehrere Tausend Menschen bei Solidaritäts-Demo für Ukraine

Mehrere tausend Menschen sind bei der Demo in Berlin für einen sofortigen Rückzug Russlands aus der Ukraine und einen gerechten Frieden für das Land. Unter dem Titel „Wir werden nie vergessen“ hatten sich die Demonstranten in der Karl-Marx-Allee versammelt. Die Polizei zählte rund 6000 Menschen. Der Demozug zieht zum Brandenburger Tor, wo es am Abend eine Kundgebung geben soll.

15.34 Uhr: 800 Polizisten sichern Demo in Berlin ab

800 Polizisten sind zur großen Demo in Berlin im Einsatz. Die Demo beginnt um 16 Uhr auf der Karl-Marx-Alle und soll bis zum Brandenburger Tor ziehen. 12.500 Menschen sind angemeldet.

15.30 Uhr: Kiews Bürgermeister Klitschko: Werden alles überstehen und gewinnen

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat zum Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine von einem „tragischen und psychisch erschöpfenden“ Jahr gesprochen. „Aber wir kämpfen, wir glauben an uns selbst und an unser Land. Deshalb werden wir alles überstehen und gewinnen“, schrieb er in seinem Telegram-Kanal und veröffentlichte dazu eine Videobotschaft.

Während viele Ukrainer nicht an einen „barbarischen Krieg“ Russlands geglaubt hätten, habe sich die Hauptstadt auf den möglichen Angriff vorbereitet. „Freiwillige, die in die Territorialverteidigung eingetreten sind, und unser Militär haben geholfen, die Hauptstadt zu schützen und zu halten.“ 

15.18 Uhr: Scholz: Putin wird „sein imperialistisches Ziel nicht erreichen“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich überzeugt gezeigt, dass Russland seine Absichten im Ukraine-Krieg nicht verwirklichen kann. „Je früher Russlands Präsident einsieht, dass er sein imperialistisches Ziel nicht erreichen wird, desto größer ist die Chance auf ein baldiges Kriegsende“, sagte Scholz in einer Videobotschaft. „Putin hat es in der Hand. Er kann diesen Krieg beenden.“

Deutschland stehe „fest an der Seite der Ukraine - heute und in Zukunft“, betonte Scholz zugleich. „Unsere Hilfen für die Ukraine summieren sich auf mehr als 14 Milliarden Euro. Wir unterstützen finanziell, humanitär und: mit Waffen.“

15.15 Uhr: Esken: „Russischer Diktator“ Putin wird keinen Erfolg haben

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat zum Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine scharfe Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert. „Der russische Diktator muss begreifen, dass er mit der gewaltsamen Verschiebung von Grenzen im 21. Jahrhundert keinen Erfolg haben wird“, sagte Esken der Nachrichtenagentur AFP. Sie äußerte große Bewunderung für „den Mut und die Freiheitsliebe“ der Ukrainer und Ukrainerinnen.

„Die demokratischen Kräfte, die Nationen und Bündnisse werden weiterhin solidarisch zusammenhalten“, kündigte Esken an. Damit habe Putin schon heute „seine größte Niederlage erlitten“ - denn weder mit dem Kampfgeist der Ukrainer noch dem Zusammenhalt der Unterstützer der Ukraine habe „der selbsterklärte Meisterstratege im Kreml“ gerechnet.

14.30 Uhr Linke Demonstranten und Klaus Lederer von Passanten beleidigt

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hält sich lange vor der russischen Botschaft Unter den Linden auf. Auch Demonstranten der Partei die Linke sind weiter vor Ort. Sie werden von einigen Passanten beleidigt. „Ihr verbreitet Putins Propaganda“, wird ihnen entgegengeworfen. Unter den Demonstranten ist auch der linke Kultursenator Klaus Lederer.  

Demonstranten der Partei die Linke vor der russischen Botschaft. Unter ihnen ist Kultursenator Klaus Lederer (links).
Demonstranten der Partei die Linke vor der russischen Botschaft. Unter ihnen ist Kultursenator Klaus Lederer (links).Elizabeth Rushton

14.15 Uhr: Die Linke demonstriert vor der russischen Botschaft in Berlin

Auch die Linke demonstriert zum ersten Jahrestags des Ukraine-Kriegs vor der russischen Botschaft. Die Polizeipräsenz ist hoch.

14.10 Uhr: Baerbock betont Selbstverteidigungsrecht der Ukraine

Zum Jahrestag des russischen Überfalls hat sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erneut zur militärischen Unterstützung der Ukraine bekannt. „Wenn die Ukraine jetzt aufhört, sich zu verteidigen, dann ist das kein Frieden, sondern das Ende der Ukraine und das Ende unseres Völkerrechts“, sagte Baerbock in ihrem Videostatement für ein digitales Fachgespräch der Grünen-Bundestagsfraktion am Freitag.

Appelle zum Verzicht auf weitere Waffenlieferungen seien keine Friedensappelle. „Das wäre Unterwerfung“, sagte die Ministerin. „Ein Diktatfrieden bringt nur neue Gewalt und Unterdrückung“, warnte Baerbock. „Ein Diktatfrieden zu Russlands Bedingungen belohnt zudem den Aggressor für seine Aggression.“

13.40 Uhr: Touristen bestaunen den Panzer Unter den Linden

Unsere Reporter sind vor Ort: Der Panzer vor der russischen Botschaft wird von Touristen bestaunt. Einige Besucher wissen gar nicht, dass dieser ein Mahnmal ist, das dort nur nach langem Streit und unter strengen Auflagen stehen darf. 

13.30 Uhr: Botschafter Oleksii Makeiev: „Frieden muss erkämpft werden“

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev äußert sich am frühen Nachmittag vor der russischen Botschaft Unter den Linden: „Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Vom Himmel fallen in der Ukraine üblicherweise russische Marschflugkörper und Kamikaze-Drohnen. Der gerechte und dauernde Frieden muss erkämpft werden.“

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev
Der ukrainische Botschafter Oleksii MakeievElizabeth Rushton

„Damit solche Panzer nie mehr in Europa rollen, dafür ist die Ukraine verantwortlich“, sagte Makeiev. „Wir werden alles dafür tun, dass die russischen Panzer zurück nach Russland verdrängt werden.“

Die Ukraine sei sehr dankbar für die deutschen Waffen für „unsere Jungs und Mädels an der Frontlinie“, sagte Makeiev. „Ohne Waffen werden Kriege nicht gewonnen und die Ukraine wäre überrannt worden und viele tausend Zivilisten wären ermordet worden.“ Er betonte: „Wir werden diesen Krieg gewinnen mit einer tollen deutschen Hilfe.“

13.15 Uhr: Etwa 1000 Schüler vor dem Reichstagsgebäude

Die Schülergruppe ist auf knapp 1000 angewachsen. Die Gruppe lief Unter den Linden entlang vorbei am Brandenburger Tor. Vor dem Reichstagsgebäude fand auf dem Platz der Republik um 13 Uhr die Abschlusskundgebung statt.

12.55 Uhr: 500 Schüler laufen durch Berlin-Mitte

Um 12 Uhr startete die erste Kundgebung auf dem Alexanderplatz. Unserer Reporter zählten 500 Teilnehmer, die jetzt Richtung Brandenburger Tor laufen.

Schüler Demo zum 1. Jahrestag des Krieges.
Schüler Demo zum 1. Jahrestag des Krieges.Nicolas Butylin

12.45 Uhr: Giorgia Meloni: Wladimir Putin ist gescheitert

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hält das Vorhaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine für gescheitert. Vor einem Jahr habe Russland die Welt mit dem Einmarsch in das osteuropäische Land erschüttert, sagte die Rechtspolitikerin am Freitag zum Jahrestag des Ukraine-Kriegs in einer Videobotschaft. Aber es sei Putin nicht gelungen, die Ukraine einzunehmen und zur Kapitulation zu zwingen.

Italien stehe an der Seite des ukrainischen Volkes, das Meloni zufolge die Werte der Freiheit und der Demokratie verteidigt, auf denen die europäische Identität beruht. Es sei die Pflicht der „freien Welt“ auf einen „gerechten Frieden“ hinzuarbeiten.

Meloni hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuvor am Dienstag in Kiew besucht. Dort sagte sie der Ukraine weitere militärische, finanzielle und zivile Unterstützung zu.

12 Uhr: Woidke: Das sinnlose Sterben in der Ukraine muss aufhören

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat am Jahrestag des Beginns des russischen Überfalls auf die Ukraine ein rasches Ende des Krieges gefordert. „Herr Präsident, beenden Sie endlich das sinnlose Sterben in der Ukraine! Sie haben es in der Hand“, sagte Woidke am Freitag an die Adresse von Kreml-Chef Wladimir Putin. Brandenburg stehe weiter fest an der Seite der Menschen in der Ukraine. Der Landtag erinnerte am Freitagvormittag an die vielen Opfer des Ukraine-Krieges und sendete ein Zeichen der Solidarität.

Nach einem Jahr voller Leid für die Menschen in der Ukraine seien die schlimmsten Befürchtungen übertroffen worden, sagte Regierungschef Woidke. „Russland führt einen Vernichtungskrieg, in dem die zivile Infrastruktur der Ukraine gezielt zerstört und damit den Menschen die Lebensgrundlage entzogen wird.“ Deutschland sei keine Kriegspartei, aber doch stark vom Krieg betroffen. Woidke dankte den Bürgerinnen und Bürgern in Brandenburg dafür, dass sie den Geflüchteten aus der Ukraine mit großem Engagement beistünden.

11.50 Uhr: Giffey: Solidarität mit Ukraine bei den Berlinern verankert

Die EU und Nato haben zum Jahrestag der russischen Invasion ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. „Wir werden der Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist“, sagten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag wortgleich bei einem Besuch in Estland. Es liege im eigenen Sicherheitsinteresse des Westens, dafür zu sorgen, dass sich die von Russland angegriffene Ukraine durchsetzt.

„Wir haben in den letzten zwölf Monaten Widerstandsfähigkeit, Einheit und Entschlossenheit gezeigt. Und Präsident Putin kann darauf wetten, dass sich das verdoppeln wird“, sagte von der Leyen. Sie betonte, das der russische Staatschef kein einziges seiner strategischen Ziele erreicht habe: Der Westen sei geeint und stehe fest an der Seite der Ukraine, Russlands Einnahmen aus Energieressourcen seien weggebrochen, und die Ukraine als Volk sei kraftvoller denn je.

„Freiheit gibt es nicht umsonst. Wir müssen jeden Tag dafür kämpfen“, sagte Stoltenberg. „Heute ist es das ukrainische Volk, das tapfer für seine Freiheit kämpft.“ Deshalb müsse die Ukraine mit dem unterstützt werden, was sie benötige, um gegen Russlands Angriff zu bestehen und sich durchzusetzen.

11.45 Uhr: Nato sichert Ukraine Unterstützungen zu

Die EU und Nato haben zum Jahrestag der russischen Invasion ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. „Wir werden der Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist“, sagten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag wortgleich bei einem Besuch in Estland. Es liege im eigenen Sicherheitsinteresse des Westens, dafür zu sorgen, dass sich die von Russland angegriffene Ukraine durchsetzt.

„Wir haben in den letzten zwölf Monaten Widerstandsfähigkeit, Einheit und Entschlossenheit gezeigt. Und Präsident Putin kann darauf wetten, dass sich das verdoppeln wird“, sagte von der Leyen. Sie betonte, das der russische Staatschef kein einziges seiner strategischen Ziele erreicht habe: Der Westen sei geeint und stehe fest an der Seite der Ukraine, Russlands Einnahmen aus Energieressourcen seien weggebrochen, und die Ukraine als Volk sei kraftvoller denn je.

„Freiheit gibt es nicht umsonst. Wir müssen jeden Tag dafür kämpfen“, sagte Stoltenberg. „Heute ist es das ukrainische Volk, das tapfer für seine Freiheit kämpft.“ Deshalb müsse die Ukraine mit dem unterstützt werden, was sie benötige, um gegen Russlands Angriff zu bestehen und sich durchzusetzen.

10.40 Uhr: Steinmeier: Auf Deutschland ist im Ukraine-Krieg Verlass, weitere Hilfe versprochen

Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem überfallenen Land weitere umfassende deutsche Hilfe zugesagt. Deutschland sei heute, auch militärisch, dessen größter Unterstützer auf dem europäischen Kontinent, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. „Und bei allen kontroversen, manchmal schrillen Debatten bin ich sicher: Wir werden es weiterhin sein.“ Mit Blick auf das noch Bevorstehende sage er: „Auf Deutschland ist Verlass.“

Wenn Kreml-Chef Wladimir Putin ernsthaft ein Ende des Krieges wolle, müssten sich seine Truppen aus der Ukraine zurückziehen, sagte Steinmeier laut Redemanuskript. „Russland muss unmissverständlich klar werden: Es kann keinen Sieg geben in seinem verbrecherischen Krieg.“ Putin wolle mit aller Macht siegen, die Wahrheit sei aber: „Wer morden und töten lässt, wer die Ukraine kaputtbomben, Städte zerstören und Kinder verschleppen lässt, wer selbst die eigenen Soldaten Tag um Tag sinnlos verbluten lässt, der wird vor der Geschichte niemals als Sieger dastehen, der hat schon verloren!“

Steinmeier zeigte sich skeptisch, ob China bei den Bemühungen um einen gerechten Frieden eine konstruktive Rolle spielen könne. „Wenn dem so ist, dann sollte China jedenfalls nicht nur mit Moskau sprechen, sondern auch mit Kiew. Wenn dem so ist, dann sollte China sich der überwältigenden Mehrheit der Staaten anschließen und unter dem Dach der Vereinten Nationen für Frieden eintreten.“ China hatte zuvor zu einem Waffenstillstand im Ukraine-Krieg aufgerufen und dazu ein Zwölf-Punkte-Papier vorgelegt.

Der Bundespräsident betonte, nicht die westliche Verteidigungshilfe verlängere den Krieg, es sei vielmehr Russland. „Nicht die Ukraine und auch nicht ihre Verbündeten verweigern sich dem Frieden - es ist Russland.“

An der zentralen Veranstaltung zum Kriegsbeginn im Schloss Bellevue nahmen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und zahlreiche Mitglieder seines Kabinetts teil. Auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Bundesratspräsident Peter Tschentscher (beide SPD) waren gekommen.

10.36 Uhr: Gedenkveranstaltung im Schloss Bellevue gestartet

Veranstaltung zum Ukraine-Krieg im Schloss Bellevue geht los. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält eine Eröffnungsrede.

10.30 Uhr: Bischof Bätzing: Papst soll in die Ukraine reisen

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich dafür ausgesprochen, dass Papst Franziskus in die Ukraine reist. „Ich würde es mir wünschen, dass der Papst ein solches Zeichen setzt“, sagte Bätzing am Freitag im Deutschlandfunk zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine.

„Und ich würde sogar wünschen, dass es einen Kontakt mit dem Patriarchen von Moskau gibt, was auch ein Zeichen wäre“, sagte Bätzing weiter. Patriarch Kirill, Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, gilt als glühender Unterstützer des Kriegs gegen die Ukraine. Es sei wichtig, ihm ins Gewissen zu reden, denn seine Argumentation sei abscheulich, sagte Bätzing.

Der Bischof betonte zudem, dass der Papst immer wieder Stellung zum Ukraine-Krieg bezogen habe. Fast jede Woche äußere er sich, dass der Krieg aufhören müsse. Franziskus hatte eine Reise nach Kiew bisher aufgeschoben, weil er dann auch nach Moskau reisen will - was aber nicht möglich sei.

9.17 Uhr: Zerstörter Panzer aus Kiew steht vor der russischen Botschaft

Ein in der Ukraine zerstörter russischer Panzer T-72 steht auf einem Hänger vor der Botschaft Russlands Unter den Linden. 
Ein in der Ukraine zerstörter russischer Panzer T-72 steht auf einem Hänger vor der Botschaft Russlands Unter den Linden. Carsten Joall/dpa

Monatelang gab es Streit um die Pläne, einen zerstörten Panzer vor die russische Botschaft Unter den Linden abzustellen. Zum Jahrestag des Angriffskriegs auf die Ukraine ist es soweit. Der Panzer ist in Berlin-Mitte angekommen, wie Museumsdirektor Enno Lenze auf Twitter mitteilt. 

9 Uhr: Friedensgebet in der Kirche der Katholischen Akademie

Mit einer ökumenischen Andacht haben die christlichen Kirchen in Berlin für Frieden in der Ukraine gebetet. Während der Zeremonie am Jahrestag des russischen Angriffs auf das Land wurde am Freitag in der Kirche der Katholischen Akademie auch der Kriegsopfer gedacht. Einige Bundesminister nahmen daran teil. „Wir denken an das große Leid in der Ukraine“, sagte der Leiter des Kommissariats der katholischen Bischöfe in Berlin, Karl Jüsten. „Wir wollen trotzdem die Hoffnung bewahren. Die Aufgabe für uns alle heißt: Im Krieg den Frieden vorbereiten.“

Friedensgebet in der Kirche der katholischen Akademie Berlin St.Thomas von Aquin. 
Friedensgebet in der Kirche der katholischen Akademie Berlin St.Thomas von Aquin. Carsten Koall/dpa

Geleitet wurde das Gebet von Jüsten, der Bevollmächtigten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin, Prälatin Anne Gidion, und dem griechisch-orthodoxen Bischof Emmanuel von Christoupolis. Zu den teilnehmenden Bundespolitikern zählten die Ministerinnen des Innern und für Familie, Nancy Faeser (SPD) und Lisa Paus (Grüne), sowie Justizminister Marco Buschmann (FDP), ebenso Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.

7.50 Uhr: Emotionales Twitter-Video von Präsident Wolodymyr Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges den Widerstand seiner Landsleute gewürdigt und sich erneut siegessicher gezeigt. „Es war ein Jahr des Schmerzes, der Sorgen, des Glaubens und der Einheit“, teilte der 45-Jährige am Freitag mit. Am 24. Februar vor einem Jahr hätten viele ihre Wahl getroffen. „Nicht eine weiße Fahne, sondern die blau-gelbe Fahne“, sagte er. „Nicht fliehen, sondern sich stellen. Widerstand und Kampf“, schrieb Selenskyj im Kurznachrichtendienst Twitter zu einem emotionalen Video mit Bildern vom Kampf der Ukrainer. „Wir wissen, dass 2023 das Jahr unseres Sieges sein wird“, so Selenskyj weiter.

Wenige Stunden später hielt der ukrainische Staatschef eine Rede vor der berühmten Sophienkathedrale in Kiew. In militärisch grüner Kleidung ehrte er Soldaten mit Orden, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vom Ort der Zeremonie berichtete. Mit gesenktem Kopf hielt Selenskyj außerdem eine Schweigeminute für die vielen ukrainischen Opfer des Krieges ab. Für die Veranstaltung, die bei Minusgraden abgehalten wurde, waren hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, der Bereich war weiträumig abgesperrt.

7.20 Uhr: Verkehrseinschränkungen wegen Demonstrationen in Berlin am Freitag

Wegen mehreren Demonstrationen müssen Autofahrer in Berlin am Freitag im Tagesverlauf mit größeren Verkehrseinschränkungen rechnen. Eine Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmern soll anlässlich des sich jährenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine um 12 Uhr am Neptunbrunnen in Mitte starten, wie die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) mitteilte.

Die Route des Demozugs am Vormittag:
  • Spandauer Straße
  • Karl-Liebknecht-Straße
  • Unter den Linden
  • Wilhelmstraße
  • Reichstagufer
  •  Paul-Löbe-Allee
  • Platz der Republik

Bis 15.00 Uhr soll die Veranstaltung dauern.

Umfangreiche Straßensperrungen werden ab 16.00 Uhr während einer Großdemonstration gegen den russischen Angriffskrieg ab der Karl-Marx-Allee erwartet.

Große Ukraine-Demo in Berlin - das ist die Route
  • Startpunkt Karl-Marx-Allee zwischen Schillingstraße und Strausberger Platz 
  • Karl-Liebknecht-Straße
  • Unter den Linden
  • Wilhelmstraße
  • Reichstagufer
  • Paul-Löbe-Allee
  • Heinrich-von-Gagern-Straße
  • Yitzhak-Rabin-Straße
  • Straße des 17. Juni 
  • Brandenburger Tor

7 Uhr: Selenskyj zum Jahrestag des Kriegs: 2023 wird das Jahr des Sieges

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges den Widerstand seiner Landsleute gewürdigt und sich erneut siegessicher gezeigt. „Es war ein Jahr des Schmerzes, der Sorgen, des Glaubens und der Einheit“, teilte der 45-Jährige am Freitag mit. Am 24. Februar vor einem Jahr hätten viele ihre Wahl getroffen. „Nicht eine weiße Fahne, sondern die blau-gelbe Fahne“, sagte er. „Nicht fliehen, sondern sich stellen. Widerstand und Kampf“, schrieb Selenskyj im Kurznachrichtendienst Twitter  „Wir wissen, dass 2023 das Jahr unseres Sieges sein wird“, so Selenskyj weiter.

6.30 Uhr: Brandenburger Landtag erinnert an den Angriffskrieg

Ein Jahr nach dem Beginn erinnert der Brandenburger Landtag am Freitag (10 Uhr) an den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Anlässlich des Jahrestages halten Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke, Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und die ukrainische Gesandte Iryna Samchenko eine Rede. Samchenko arbeitet in der Wirtschaftsabteilung der Botschaft in Berlin.

In der Plenarsitzung ist auch eine Debatte über den Krieg geplant. Vor einem Jahr hatte Woidke der Ukraine die Solidarität des Landes versichert. Das Parlament debattiert auch über die Forderung der Linksfraktion nach staatlicher Beteiligung an der Raffinerie PCK zur Sicherung des Standorts. Deutschland verzichtet seit diesem Jahr freiwillig auf russische Ölimporte über die Pipeline Druschba nach Schwedt. Alternativ fließt Öl über Rostock und Danzig, auch aus Kasachstan sollen Lieferungen kommen

6 Uhr: Berlin: 12.500 Demonstranten am Freitag angemeldet

Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine werden am Freitag in Berlin mehr Demonstranten erwartet als bisher bekannt. Für den größten Demonstrationszug und die folgende Kundgebung am Abend am Brandenburger Tor sind bei der Polizei 12.500 Teilnehmer angemeldet, wie eine Sprecherin sagte. Unter dem Titel „Wir werden nie vergessen“ wollen Ukrainer und ihre Unterstützer ab 16 Uhr von der Karl-Marx-Allee zur russischen Botschaft an der Straße Unter den Linden und dann weiter am Reichstagsgebäude vorbei zum Brandenburger Tor laufen.

Große Ukraine-Demo in Berlin - das ist die Route
  • Startpunkt Karl-Marx-Allee zwischen Schillingstraße und Strausberger Platz 
  • Karl-Liebknecht-Straße
  • Unter den Linden
  • Wilhelmstraße
  • Reichstagufer
  • Paul-Löbe-Allee
  • Heinrich-von-Gagern-Straße
  • Yitzhak-Rabin-Straße
  • Straße des 17. Juni 
  • Brandenburger Tor

Dort ist ab 18 Uhr eine Abschlusskundgebung unter dem Motto „Stand with Ukraine“ geplant. Daran nehmen auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev mit Grußworten teil.

5.51 Uhr: Das sind die Demos in Berlin am Vormittag

Ab 11 Uhr gibt es einen sogenannten Trauerweg für die Opfer des Krieges von der ukrainischen Botschaft nahe dem Deutschen Theater zum Brandenburger Tor.

Gegen 12 Uhr soll eine Demonstration mit dem Titel „Friedenszug: Frieden für die Ukraine und weltweit“ am Alexanderplatz beginnen und zum Reichstagsgebäude laufen. Mittags sind weitere Kundgebungen vor der russischen Botschaft und am Brandenburger Tor angemeldet.

5.50 Uhr: Gedenkakt im Schloss Bellevue

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lädt am Freitag zu einem offiziellen Gedenkakt ins Schloss Bellevue ein. An der Veranstaltung am Vormittag (ab 10.30 Uhr) mit Steinmeier nehmen auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), weitere Vertreterinnen und Vertreter der Verfassungsorgane sowie der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev teil. Vorgesehen sind eine Ansprache des Bundespräsidenten sowie eine Video-Botschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

5.30 Uhr: Bundestag und Bundespräsident hissen Ukraine-Flagge

Das Berliner Regierungsviertel zeigt Flagge: Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine wird am Freitag auf dem Reichstagsgebäude und vor dem Schloss Bellevue die ukrainische Flagge gehisst. Die Beflaggung auf dem Südwest-Turm des Parlaments sei „ein besonders klares Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk“, teilte die Bundestagsverwaltung mit. Üblicherweise weht auf drei der vier Türmen die schwarz-rot-goldene Bundesflagge und auf dem Südost-Turm die blaue Europaflagge mit Sternen.

Am Amtssitz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Ähnliches geplant: Vor dem Schloss Bellevue, wo am Freitag die zentrale politische Veranstaltung zum Jahrestag des russischen Überfalls stattfinden wird, soll um 7 Uhr die blau-gelbe Flagge der Ukraine gehisst werden. 

5 Uhr: Initiative will zerstörten Panzer vor russischer Botschaft aufstellen

Eine Initiative will gegenüber der russischen Botschaft an der Straße Unter den Linden einen in der Ukraine zerstörten russischen Panzer T-72 als Zeichen des Protests aufstellen. Anders als zuvor geplant bleibt der Panzer, der auf einem Hänger transportiert wird, nur ein Wochenende. Vor der Botschaft soll zudem eine Kunstaktion in Form einer interaktiven Installation zu sehen sein, die den Titel „Russkij Mir“ („Russischer Friede“ oder „Russische Welt“) trägt.

5 Uhr: Parlamentspräsident: Berliner stehen fest an der Seite der Ukraine

Berlins Parlamentspräsident Dennis Buchner hat den Menschen in der Ukraine die Solidarität der Berlinerinnen und Berliner zugesichert. „Die Ukrainerinnen und Ukrainer haben in den vergangenen Monaten in beeindruckender Weise deutlich gemacht, dass sie unaufhörlich ihre Freiheit, Unabhängigkeit und Demokratie gegen die imperialistischen Bestrebungen Putins verteidigen werden“, sagte der Präsident des Abgeordnetenhauses. „Unsere Solidarität mit der souveränen Ukraine ist auch ein Jahr nach dem Kriegsbeginn ungebrochen“, sagte Buchner. „Die Berlinerinnen und Berliner stehen fest an der Seite der Menschen in der Ukraine.“

Sie seien in Gedanken auch weiterhin bei den Menschen, die tagtäglich russischen Raketenangriffen und Gewalttaten ausgesetzt seien. „Wir trauern um die vielen Todesopfer der völkerrechtswidrigen Verbrechen Russlands“, so der Parlamentspräsident. „Und wir denken auch an die Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, sich auf der Flucht befinden und bei denen Wunden entstanden sind, die vielleicht nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind.“