Nonnemacher: Brandenburger sollen ganz aufs Böllern verzichten
Die Rettungsstellen können wegen der Corona-Pandemie kaum Menschen zusätzlich versorgen, die sich mit Feuerwerk verletzen.

Potsdam-Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Innenminister Michael Stübgen (CDU) haben an die Bevölkerung appelliert, in der Corona-Pandemie aus Solidarität freiwillig auf private Feuerwerke zu Silvester zu verzichten.
„Schon eine gewöhnliche Silvesternacht ist ein Ausnahmezustand für jede Rettungsstelle und Notfallambulanz“, erklärte Nonnemacher am Dienstag. Die Krankenhäuser seien wegen der Versorgung sehr vieler Covid-19-Patienten bereits jetzt an ihrer Belastungsgrenze. Alle könnten mit dem Verzicht aufs Böllern in dieser Silvesternacht dazu beitragen, dass das medizinische Personal nicht noch stärker belastet werde.
Nach Ansicht von Stübgen ist gegenseitige Rücksichtnahme „das Gebot der Stunde“. „Keine Silvesterrakete ist es wert, dass die Zahl der Patienten in Krankenhäusern und Notaufnahmen steigt“, so der Innenminister.
Der Verkauf von Silvesterfeuerwerk ist in diesem Jahr bundesweit verboten. Das Zünden von Feuerwerkskörpern ist in Brandenburg zwar grundsätzlich möglich, an publikumsträchtigen Plätzen aber tabu. Entsprechende Anordnungen erfolgten nach Angaben der Ministerien durch die Landkreise und kreisfreien Städte auf Grundlage der aktuellen Eindämmungsverordnung. Die Landesregierung hatte vom Zünden von Feuerwerk dringend abgeraten.
Am Montagabend hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg das bundesweite Verkaufsverbot für Silvester-Feuerwerk bestätigt. Zur Begründung hatte es unter anderem geheißen, dass nach allgemeiner langjähriger Erfahrung damit zu rechnen sei, dass unsachgemäßer Gebrauch von Silvesterfeuerwerk zu akut behandlungsbedürftigen Verletzungen führe. Die Behandlung der Verletzten würde das zurzeit ohnehin stark in Anspruch genommene Krankenhauspersonal zusätzlich treffen.
