Nord Stream 1: Gas-Turbine steckt wohl in Köln fest

„Unter normalen Umständen ist die Wartung von Turbinen für uns ein Routinebetrieb“, so Siemens Energy. Doch Russland bremst die Rückgabe offenbar.

Die Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream.
Die Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream.dpa/Jens Büttner

Die in Kanada gewartete Gasturbine für die Nord Stream 1- Pipeline steckt derzeit offenbar in Köln fest. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei nicht näher genannte Quellen berichtet, hat Russland bislang den Rücktransport nicht hinreichend genehmigt. Wann die Turbine zurückgegeben werden kann, sei derzeit unklar.

Die erforderlichen Dokumente aus Moskau fehlen den Quellen zufolge bisher. Details darüber, wohin die Turbine überhaupt geliefert werden soll und über welche Zollstation sind daher nicht geklärt. „Unter normalen Umständen ist die Wartung von Turbinen für uns ein Routinebetrieb“, heißt es von Siemens Energy dazu in einer Erklärung. Und weiter:  „Natürlich wollen wir die Turbine so schnell wie möglich an ihren Einsatzort transportieren. Die Zeit, die dafür benötigt wird, liegt jedoch nicht ausschließlich in unserer Hand.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte bereits am Donnerstag zuvor, dass man den Eindruck gewinnen könne, Russland wolle die Turbine gar nicht zurücknehmen. Überdies stehe die Bundesregierung in engem Austausch mit Siemens Energy und werde darüber informieren, wenn die Turbine in Russland eingetroffen, also an den Nordstream-Eigentümer Gazprom übergeben worden ist. Dies ist bislang nicht geschehen.

Das Bundeswirtschaftsministerium beantwortete weitere Fragen gegenüber Reuters nicht. Auch das Logistikunternehmen Challenge Group reagierte offenbar nicht sofort auf Nachfragen. Antworten von Gazprom stehen wohl ebenfalls aus.