T-Online: Russische Schiffe waren am Tatort von Nord Stream

Unter Berufung auf anonyme Sicherheitskreise meldet T-Online, dass kurz vor den Anschlägen verdächtige russische Schiffe Kaliningrad verließen.

Ein Foto des dänischen Verteidigungskommandos zeigt das Nord-Stream-Gasleck im September 2022.
Ein Foto des dänischen Verteidigungskommandos zeigt das Nord-Stream-Gasleck im September 2022.Danish Defence Command

Wenige Tage vor den Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 haben einem Bericht zufolge russische Militärschiffe mutmaßlich an den Tatorten operiert. Der Schiffsverband verfügte über die notwendige Ausrüstung, um Sprengsätze anzubringen, wie das Nachrichtenportal T-Online am Samstag unter Berufung auf Informationen aus anonymen Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten berichtete.

Am 26. September hatten Explosionen die deutsch-russischen Gaspipelines am Grund der Ostsee beschädigt. Satellitenbilder belegen laut T-Online, dass in der Nacht zum 21. September mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad verließen. Die „SS-750“ verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen, die Schlepper „SB-123“ und „Alexander Frolow“ sind mit Lastkränen ausgestattet. Auf ihrem Weg Richtung Tatort sandten die beiden Schlepper am Nachmittag des 21. September demnach einmalig Positionsdaten.

Drei weitere Schiffe der russischen Marine könnten den Einsatz begleitet und militärisch abgeschirmt haben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Korvette „Soobrazitelny“ und die Fregatte „Yaroslav Mudry“ hätten zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert.

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Nordstream-Pipelines gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.

Wer für den Sabotageakt verantwortlich ist, ist immer noch nicht geklärt. Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine proukrainische Gruppierung von einem Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und zur Explosion gebracht haben könnte. Mehreren Medienberichten zufolge war das Boot von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, die sich im Besitz von zwei Ukrainern befindet. In dem Boot seien später Sprengstoffspuren gefunden worden.