Nordkorea verstärkt seine Bemühungen im Kampf gegen Corona. Erstmals seit Beginn der Pandemie hat Nordkoreas Führung um Machthaber Kim Jong Un eine Impfkampagne angekündigt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA soll die Kampagne vermutlich im kommenden Monat beginnen. Zudem meldete die KCNA, dass der nordkoreanische Diktator für November eine allgemeine Empfehlung zum Tragen von Masken aussprechen werde. Ein Maskenpflicht ist aber offenbar nicht vorgesehen.
Nach den Worten von Kim gehen Gesundheitsexperten davon aus, dass die während einer Coronawelle im Mai gebildeten Antikörper der Nordkoreaner bis Oktober zurückgehen werden.
Nordkorea lehnt Impftstoffangebot der WHO ab
Vor etwa vier Monaten hatte das international weitgehend isolierte Land einen Ausbruch der Omikronvariante in der Hauptstadt Pjöngjang bestätigt. Auch Kim war nach Angaben seiner Schwester erkrankt. Experten gehen davon aus, dass die meisten der 26 Millionen Einwohner Nordkoreas noch nicht gegen das Virus geimpft wurden.
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Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea Impfstoffangebote von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abgelehnt. Nach Informationen der südkoreanische Nachrichtenseite NK News könnte Pjöngjang allerdings einige Impfdosen von seinem wichtigsten Verbündeten China erhalten haben.
Nordkoreas Behörden sprechen bislang statt von Coronainfektionsfällen von „Fieberpatienten“. Möglicherweise ist der Grund eine fehlende Struktur für großflächige Testmöglichenkeiten. Nach Angaben der Staatsmedien wurden bislang 4,8 Millionen „Fieberinfektionen“ und gleichzeitig 74 Todesfälle in diesem Zusammenhang gemeldet. Die WHO hält die Nordkoreas Coronastatistiken für unglaubwürdig. Nordkorea hat nach Angaben von Experten eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt. (mit afp)
