NRW erwägt, Corona-Fälle nicht mehr vollständig zu erfassen

Wegen der hohen Zahl der Corona-Fälle denkt das Gesundheitsministerium darüber nach, nur noch auf qualifizierte Stichproben zu setzen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz auf dem Dashboard des RKI. NRW stellt die vollständige Erfassung der Corona-Fälle in Frage.
Die Sieben-Tage-Inzidenz auf dem Dashboard des RKI. NRW stellt die vollständige Erfassung der Corona-Fälle in Frage.Imago/Rene Traut

Angesichts der riesigen Zahl von Corona-Fällen und der Überlastung der Gesundheitsämter stellt das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium die vollständige Erfassung der Daten in Frage. Es stelle sich die Frage, ob der Aufwand zur Vollerfassung der Fälle noch sinnvoll sei oder ob man besser auf qualifizierte Stichproben setzen solle, sagte der zuständige Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium Gerhard Herrmann, am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags. Das Thema wolle NRW auch in der Gesundheitsministerkonferenz vorantreiben.

Die Landkreise in NRW und auch Landräte hatten bereits eine Entlastung der Gesundheitsämter vom aufwendigen Meldeverfahren der Corona-Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut (RKI) gefordert. Derzeit seien in NRW landesweit Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Gesundheitsämter damit beschäftigt, jeden einzelnen positiv getesteten Corona-Fall aufwendig zu erfassen und für die statistische Erhebung zu übermitteln.