Öko-Tester betrübt: Veganer Aufschnitt mit Mineralöl

Die Fachzeitschrift Öko-Test hat in vielen veganen Produkten Mineralöl entdeckt. Es könnte Experten zufolge aus Gleitmitteln für Kunststoffdärme stammen.

Ein Brötchen mit veganem Aufschnitt.
Ein Brötchen mit veganem Aufschnitt.dpa/Christin Klose

Mineralölbestandteile, umstrittene Zusatzstoffe und viel zu viel Salz. Die Fachzeitschrift „Öko-Test“ hat in ihrer aktuellen Ausgabe 19 Wurstersatzprodukte getestet. Das Ergebnis: Eine lange Mängelliste. Nur eines von 19 Produkte erhielt die Bewertung „gut“. Dabei handelt es sich der Zeitschrift zufolge um Vemondo Veganer Aufschnitt nach Schinkenwurst-Art von Lidl für 1,49 Euro pro 100 g. Doch ausgerechnet das werde jetzt vom Hersteller überarbeitet, bedauert Öko-Test. So bleibt nur noch ein insgesamt befriedigender Aufschnitt, der zumindest im Testergebnis Inhaltsstoffe „gut“ abschneidet: Alnatura Veganer Tofu Aufschnitt Kräuter (2,07 Euro pro 100 g).

Die restlichen 18 Produkte scheinen auf den ersten Blick nach Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl tadellos. Allerdings sind sie mehr oder weniger mit Mineralölbestandteilen verunreinigt, ärgern sich die Tester und vergeben für gut zwei Drittel der Produkte nur ein „mangelhaft“ oder „ungenügend“ als Gesamturteil.

Woher kommen die Mineralöle? Sie könnten aus Gleitmitteln für Kunststoffdärme in die veganen Aufschnitte gelangen, vermuten die Öko-Tester. Neben zu viel Salz und zugesetzten natürlichen Aromastoffen kritisieren sie mit Ausnahme des Testsiegers und der sechs Bioprodukte auch, dass in den Aufschnitten das Verdickungsmittel Carrageen verwurstet wird. Der aus Rotalgen gewonnene Stoff stehe in Verdacht, Entzündungen im Darm auszulösen und sei daher umstritten.