Offene Rechnungen: Berliner Kliniken machen Millionenverluste
Die landeseigenen Krankenhäuser bekommen nicht immer ihr Geld. Allein die Charité blieb in vier Jahren auf 4,9 Millionen Euro für rund 3600 Behandlungen sitzen.

Berlin-Berliner landeseigene Kliniken haben in den vergangenen fünf Jahren Verluste von mehr als sechs Millionen Euro gemacht, weil Touristen und andere Menschen aus dem Ausland ihre Rechnungen nicht oder nur unvollständig zahlten. Das geht aus einer Antwort der Gesundheitsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Florian Kluckert (FDP) hervor. Bei der Charité beliefen sich die Verluste von 2016 bis November 2020 auf rund 4,9 Millionen Euro für rund 3600 Behandlungen. Der Vivantes-Konzern blieb auf einer Summe von rund 1,3 Millionen Euro für 436 Patienten sitzen, die von 2016 bis September 2020 behandelt wurden.
In der Charité wurde der mit 130.000 Euro „teuerste“ Patient in der Hämatologie/Onkologie behandelt. Bei ihm wurden unter anderem eine Knochenmarktransplantation und Stammenzellentransfusionen durchgeführt. Bei Vivantes kostete der teuerste Fall 167.000 Euro. Aufgrund unvorhersehbarer Komplikationen habe er sich zu einem „Hochkostenfall“ entwickelt. Mit Berufung auf den Datenschutz wurden keine näheren Angaben zur Behandlung gemacht.
