Omikron BA5: Lauterbach widerspricht RKI

Verursacht die neue Corona-Variante Omikron BA5 schwerere Verläufe oder nicht? Robert Koch-Institut und Karl Lauterbach widersprechen sich.

Lothar Wieler (links), RKI-Präsident, und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (rechts).
Lothar Wieler (links), RKI-Präsident, und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (rechts).dpa

Die neue Corona-Variante Omikron BA5 sorgt für Verwirrung. Die Frage, ob die neue Variante für schwerere Verläufe sorgt oder nicht, wird von Lauterbach und RKI unterschiedlich beantwortet. Karl Lauterbach schreibt dazu bei Twitter: „Die bisherigen Daten zeigen, dass Omikron BA5 Variante nicht nur ansteckender ist, sondern auch mehr Viren in die Zellen bringt. Das spricht auch für einen schwereren Verlauf.“ Damit widerspricht Lauterbach aktuellen Forschungsergebnissen des Robert Koch-Instituts (RKI).

Hier sieht man weiter keine wachsende Krankheitsschwere durch die neue Variante. Wörtlich heißt es beim RKI: „Es gibt keine Hinweise darauf gibt, dass die nun dominierende Omikronlinie BA.5 an sich schwerere Verläufe oder eine höhere Letalität verursacht als vorherige Virusvarianten.“ Das schreiben die Wissenschaftler im aktuellen Covid-19-Wochenbericht auf Seite 3.

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Das RKI teilt allerdings auch mit, dass „allein durch die starke Zunahme der Infektionsfälle“ eine „entsprechend höhere Zahl schwerer Verläufe zu beobachten“ sei, die zu mehr Krankenhauseinweisungen führe. Zudem würden die Sterbefallzahlen „im Zusammenhang mit den hohen Infektionszahlen beziehungsweise Nachmeldungen“ ansteigen, „allerdings bisher nur leicht“.

Ständige Impfkommission: Zweiter Booster für Menschen ab 70 Jahren

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete die neue EU-Empfehlung für eine vierte Impfung in diesem Zusammenhang als „sinnvoll und überfällig“. Lauterbach: „Alles spricht für eine 4. Impfung für Ü60, weil das Warten auf angepasste Impfstoffe zu lange dauert.“

Die EU hatte am Montag eine zweite Auffrischungsimpfung für Menschen ab einem Alter von 60 Jahren empfohlen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) bislang eine zweite Booster-Impfung für Menschen ab 70 Jahren, Risikopatienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Beschäftigte im medizinischen Bereich und in Pflegeeinrichtungen.