Online-Abfrage: So sollen Apotheker gefälschte Impfpässe schneller erkennen
Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands betonte, eine Impfpassfälschung sei „kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat“.

Berlin-Den Apotheken in Deutschland wird das Aufspüren gefälschter Impfpässe erleichtert. Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) am Mittwoch mitteilte, können die Apotheken von Donnerstag an bei der Ausstellung von digitalen Corona-Impfzertifikaten eine neue Funktion zur Chargenprüfung nutzen, um Impfpassfälschungen zu erkennen. Apotheken seien immer häufiger mit gefälschten Impfpässen konfrontiert, betonte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich.
Um Impfpassfälschungen zu erkennen, konnten die rund 18.000 Apotheken in Deutschland laut Dittrich bisher nur „Identitäts-, Vollständigkeits- und Plausibilitätschecks“ vornehmen. Mit der Chargenprüfung komme nun ein weiteres Instrument hinzu: Damit könnten Apotheken prüfen, ob die im Aufkleber des Impfpasses abgedruckte Chargennummer zu den in Deutschland verimpften Dosen der Corona-Impfstoffe passe.
Fälschung von Impfpass ist Straftat
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gibt Impfstoffe jeweils chargenweise frei. Dadurch lässt sich auch im Einzelfall feststellen, ob eine bestimmte Corona-Impfung tatsächlich im Zeitraum zwischen Freigabe- und Verfallsdatum der angegebenen Charge erfolgt ist.
Eine Impfpassfälschung sei „kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat“, betonte Dittrich. Wer Impfpässe fälsche oder einen gefälschten Impfpass nutze, gefährde zudem „nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern bringt auch Verwandte, Freunde, Nachbarn und Kollegen in Gefahr“.
Die neue Ampel-Koalition will das Fälschen von Impfpässen zukünftig hart bestrafen. Im schlimmsten Fall sollen bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. Das sieht ein Entwurf für das künftige Corona-Regelwerk vor. Demnach soll die Herstellung und auch die wissentliche Nutzung nicht nur gefälschter Impfnachweise künftig strafbewehrt sein.
