Oskar Lafontaine: Kimmich hat recht

Der frühere SPD-Politiker Lafontaine verteidigt Fußballspieler Joshua Kimmich. Zugleich attackiert er PEI-Chef Klaus Cichutek und Thomas Mertens von der Stiko.

Joshua Kimmich vom FC Bayern München lässt sich vorerst nicht impfen.
Joshua Kimmich vom FC Bayern München lässt sich vorerst nicht impfen.imago/MIS

Berlin-Fußballprofi Joshua Kimmich erhält prominente Unterstützung. Der Sportler wird attackiert, weil er nicht geimpft ist. Er hat nach eigener Aussage persönliche Bedenken wegen fehlender Langzeitstudien. Jetzt hat sich Oskar Lafontaine via Facebook in die Diskussion eingeschaltet. Lafontaine: „Kimmich ist nicht nur ein hervorragender Fußballer, er kann auch klarer denken als einige der sogenannten Experten.“

Die Attacken gegen Kimmich zeigen laut Lafontaine, in „welchem Zustand sich das deutsche Expertentum befindet“. Er wolle „jetzt ausnahmsweise nicht die Covid-Heulboje Lauterbach zitieren, sondern den Chef des Paul-Ehrlich-Instituts und den Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (Stiko)“. So habe PEI-Chef Klaus Cichutek gesagt, dass „die meisten Nebenwirkungen innerhalb weniger Stunden oder Tage auftreten, in seltenen Fällen auch mal nach Wochen. Langzeit-Nebenwirkungen, die erst nach Jahren auftreten, sind bei Impfstoffen generell nicht bekannt.“ Lafontaine: „Der Mann sollte weggelobt werden, er verdient eine Beschäftigung, bei der er weniger Schaden anrichten kann.“

„Impfstoff kann unerwünschte Wirkungen haben“

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission Thomas Mertens hatte der dpa gesagt, in der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung „nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen darstellen“. Lafontaine: „Jetzt wundert man sich nicht mehr, warum die Stiko bei der Kinderimpfung umgefallen ist.“

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Man müsse, so Lafontaine weiter, „noch nicht mal die Fälle kennen, in denen Langzeitfolgen von Impfungen beobachtet wurden“. Es genüge, aus den Verträgen, die mit den Impfstoff-Herstellern Biontech/Pfizer geschlossen wurden, „zu zitieren: Der Käufer erkennt an, dass die langfristigen Wirkungen und die Wirksamkeit des Impfstoffs derzeit nicht bekannt sind und dass der Impfstoff unerwünschte Wirkungen haben kann, die derzeit nicht bekannt sind.“

Die Schlussfolgerung des früheren Spitzenpolitikers: „Hätten der Chef des Paul-Ehrlich-Instituts und der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission Recht, dann wäre der Pharmakonzern nicht auf die Idee gekommen, sich derart abzusichern.“

Da auch Joshua Kimmich „wie viele andere auf einen klassischen Impfstoff wartet“, sei fraglich, „warum die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) immer noch keinen klassischen Impfstoff zugelassen hat, obwohl die beiden chinesischen Tot-Impfstoffe von Sinovac und Sinopharm weltweit millionenfach verimpft werden.“