Ostdeutsche kaufen nur halb so viele  E-Autos wie Süddeutsche

Für die Kaufentscheidung eines Elektroautos sind wichtige Faktoren entscheidend. Es spielt aber offenbar keine Rolle, ob man Dorf- oder Stadtmensch ist.

Ein Elektroauto wird an einer Ladestation geladen.
Ein Elektroauto wird an einer Ladestation geladen.Imago/Janine Schmitz

Die Menschen in Bayern und Baden-Württemberg kaufen einer Studie zufolge doppelt so viele Elektroautos wie die Menschen in Ostdeutschland. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der Umweltorganisation ICCT kamen in den beiden südlichen Bundesländern 2020 rund sechs Neuzulassungen von E-Autos und Plug-in-Hybriden auf 100.000 Einwohner. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen waren es im Schnitt nur drei.

Dabei stellten die Forscher fest, dass nicht nur das Einkommen, sondern auch die Ladeinfrastruktur eine wichtige Rolle beim Kauf von E-Autos spielt. Je mehr Menschen zudem die Grünen wählen, desto mehr besitzen auch ein E-Auto. Weniger wichtig war demnach, ob die Käufer in ländlichen Regionen oder Städten wohnen.

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In den Landkreisen Emmendingen in Baden-Württemberg sowie dem ländlich geprägte Landkreis Rhön-Grabfeld in Bayern waren 2020 bereits jeweils rund ein Drittel der Neuzulassungen E-Autos. In anderen Landkreisen lag die Quote hingegen bei gerademal vier Prozent.

„Um dieses Ungleichgewicht zu korrigieren, könnte die Bundesregierung Kaufanreize auch auf ältere gebrauchte Elektro-Pkw ausdehnen und die Höhe der derzeitigen Kaufförderung an das Einkommen anpassen“, schlug Sandra Wappelhorst vor. „Auch sollte die Bundesregierung die Förderung privater Ladestationen an Wohngebäuden und öffentlicher zugänglicher Ladestationen fortsetzen.“ Schließlich solle die Regierung das Umweltbewusstsein der Bürger weiter fördern.