Parlamentsbericht über Brexit-Auswirkungen: „Höhere Kosten und mehr Bürokratie“

Die Ausschussvorsitzende Hillier sagt: „Es ist an der Zeit, dass die Regierung ehrlich über die Probleme spricht, anstatt überzogene Versprechungen zu machen.“

Großbritannien ist am 31. Januar 2020 aus der EU ausgetreten. Ein Bericht stellt dem Brexit nun ein schlechtes Zeugnis aus.
Großbritannien ist am 31. Januar 2020 aus der EU ausgetreten. Ein Bericht stellt dem Brexit nun ein schlechtes Zeugnis aus.dpa/ Kirsty O'connor

Die „einzigen feststellbaren Auswirkungen“ des Brexits auf britische Unternehmen sind einem Parlamentsbericht zufolge „höhere Kosten, mehr Bürokratie und Verzögerungen an den Grenzen“. Laut dem am Mittwoch vorgelegten Bericht des für die Überwachung öffentlicher Ausgaben zuständigen Parlamentsausschusses ist „klar“, dass der Brexit „einen Einfluss“ auf den Rückgang des Handels hatte.

Die Ausschussvorsitzende Meg Hillier von der oppositionellen Labour-Partei erklärte: „Eines der großen Versprechen des Brexit war es, britische Unternehmen zu befreien, um ihnen mehr Raum für die Maximierung ihrer Produktivität und ihres Beitrags zur Wirtschaft zu geben“. Dieser Abbau von Handelshürden sei „jetzt auf dem langen Weg der Erholung von der Pandemie umso dringender“. Bislang habe der Brexit aber nur zu mehr Belastungen geführt.

Johnson will bis 2025 „die effizienteste Grenze der Welt“ schaffen

Der Bericht warnte davor, dass die Schwierigkeiten an den Grenzen weiter zunehmen würden, wenn sich der Handel normalisiere und wie geplant weitere Kontrollen in Kraft treten. „Es ist an der Zeit, dass die Regierung ehrlich über die Probleme spricht, anstatt überzogene Versprechungen zu machen“, kritisierte Hillier.

Das Versprechen der Regierung von Brexit-Vorkämpfer Boris Johnson, bis 2025 „die effizienteste Grenze der Welt“ zu schaffen, ist dem Bericht zufolge „optimistisch“. Die Autoren seien „nicht überzeugt“, dass die Versprechen „durch einen detaillierten Plan“ untermauert werden.