Der Deutsche Reservistenverband hat die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigte Teilmobilmachung für den Ukraine-Krieg als „menschenverachtend“ bezeichnet. Derart „schlecht vorbereitete“ Soldaten in einen Krieg zu schicken, werde zudem „militärisch ein Desaster für Russland“, sagte Verbandspräsident Patrick Sensburg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben). Auch Reservisten müssten gut ausgebildet und vorbereitet werden. Durch die Teilmobilmachung würden aus seiner Sicht die russischen Truppen „sogar eher geschwächt als gestärkt“, sagte Sensburg.
Diese Maßnahme wird nach seiner Ansicht zudem Putin auch nicht die ausreichende Zahl von Soldaten für den Kriegseinsatz bringen. Viele Verträge russischer Soldaten liefen in den nächsten Wochen aus, auch müsse die große Zahl an Gefallenen ersetzt werden. Bis Reservisten durch die Teilmobilmachung in den Einsatz ziehen könnten, würden jedoch Wochen vergehen.
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Für die Vorbereitung werde von der ärztlichen Untersuchung bis zur Einkleidung und Zuordnung zu Kampfeinheiten Zeit benötigt. Putin hatte die Teilmobilmachung am Mittwoch in einer Fernsehansprache angekündigt. Nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu sollen 300.000 Reservisten die russischen und separatistischen Kräfte im Süden und Osten der Ukraine verstärken.
