Pfarrer Jörg Michel aus Hoyerswerda ist vor dem Landratsamt in Bautzen in Sachsen zum Wohl von Flüchtlingen am Montag in den Hungerstreik getreten. Hintergrund ist ein Streit zwischen Michel selbst und dem Vize-Landrat Udo Witschas (CDU). Michel hatte im Januar eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Landkreis Bautzen gegen Witschas eingereicht und bisher keine Antwort erhalten.
Der Vorwurf des Geistlichen: Der CDU-Mann, dem das Ausländeramt untersteht, soll sensible Daten von Geflüchteten weitergetragen haben. Außerdem habe der Politiker in einem anderen Fall eine Fahrt nicht zurückerstattet.
Landkreis Bautzen reagiert sofort auf Vorwürfe
Nachdem Start des Hungerstreiks am Montag reagierte das Landratsamt umgehend. In einer Stellungnahme werden die Vorwürfe des Pfarrers zurückgewiesen, wie Radio Lausitz berichtet. Ein Fehlverhalten des Ausländeramtes sei nicht zu erkennen. Zugleich entschuldigte sich Landrat Michael Harig (CDU) dafür, dass die im Januar eingereichte Dienstaufsichtsbeschwerde nicht an ihn weitergeleitet wurde. Er versprach Aufklärung. Die angemahnten Fahrtkosten werden erstattet. Jörg Michel beendete darauf seinen Hungerstreik.
