Polens Polizei: Mehrere Hundert Migranten versuchen Grenzdurchbruch
Polizeibeamte, Grenzschützer und Soldaten sind bei dem Vorfall nahe dem Dorf Starzyna mit Steinen beworfen worden. An anderen Grenzübergängen blieb es ruhig.

Warschau-An der EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus hat nach Angaben der polnischen Polizei eine Gruppe von mehreren Hundert Migranten vergeblich versucht, die Grenzbefestigung zu überwinden. Polizeibeamte, Grenzschützer und Soldaten seien bei dem Vorfall nahe dem Dorf Starzyna mit Steinen beworfen worden, sagte ein Polizeisprecher am Montagabend.
Dagegen war die Lage bei dem Grenzübergang Kuznica, wo nach polnischen Angaben im Laufe des Tages auf der belarussischen Seite 3500 Migranten zusammengekommen waren, am Abend vorerst ruhig. Die Flüchtlinge hätten begonnen, dort ein Zeltlager zu errichten, schrieb der Sprecher des Koordinators für Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, auf Twitter.
Aktualna sytuacja w nowym obozowisku założonym przez migrantów zgromadzonych przez Białorusinów na przejściu granicznym Bruzgi. 👇 1/2 pic.twitter.com/jPW2CjEYpR
— Stanisław Żaryn (@StZaryn) November 15, 2021
Dazu postete er Bilder, die Menschen in Winterjacken sowie Zelte und Schlafsäcke unter dem Dach der Grenzabfertigungsstation zeigten. Polens Grenzschutz hatte zuvor die Sorge geäußert, die Migranten könnten bei Kuznica versuchen, die Grenze mit Gewalt zu überqueren.
Journalisten und Helfer dürfen die Grenzregion nicht betreten
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen in der Grenzregion den Ausnahmezustand verhängt hat. Journalisten und Helfer dürfen nicht hinein. Das gilt auch für das Grenzgebiet auf belarussischer Seite. An Polens Grenze zu Belarus harren auf der belarussischen Seite seit mehreren Tagen Tausende Migranten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in provisorischen Camps im Wald aus. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko wird beschuldigt, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen.
