Polizei und SEK finden 93 Waffen bei „Reichsbürger“-Razzia

Messer, Armbrüste, Pistolen sowie weitere Waffen: Nach der Razzia gegen die „Reichsbürger“-Szene kommen weitere Details ans Licht.

Polizeibeamte bei der Razzia gegen Reichsbürger am vergangenen Mittwoch.
Polizeibeamte bei der Razzia gegen Reichsbürger am vergangenen Mittwoch.dpa/Boris Roessler

Bei der bundesweiten Razzia gegen „Reichsbürger“ vor einer Woche wurde eine dreistellige Anzahl von Verschwiegenheitserklärungen und 93 Waffen gefunden.

Darunter sind 19 Faustfeuerwaffen (Kurzwaffen) sowie 25 Langwaffen, wie es in einem Bericht der Welt heißt. Auch Messer, Armbrüste, Dekowaffen und Schreckschusspistolen wurden demnach entdeckt. Zudem kommen rund 200 legale Waffen eines Waffenhändlers, der ebenfalls zu den Beschuldigten gehört.

„Reichsbürger“: Gruppe der Eingeweihten ist wesentlich größer

Bisher gingen die Ermittler von 25 Festgenommenen und 27 weiteren Beschuldigten aus. Doch die Gruppe, die in die Pläne der „Reichsbürger“ eingeweiht war, ist offenbar größer als bisher angenommen. In den vielen Verschwiegenheitserklärungen wurde festgehalten, dass bei einem Verstoß gegen die Verpflichtung zur Verschwiegenheit die „Todesstrafe“ droht.

 Das Reichsbürger-Netzwerk war bundesweit organisiert. In Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen wurde demnach bereits mit der Bildung von sogenannten „Heimatschutzkompanien“ begonnen, insgesamt sollten 286 dieser Kompanien aufgebaut werden.

Im Innenausschuss wurde ebenso bekannt dass die Pläne der Gruppe so weit reichten, dass es im kommunalen Bereich „Säuberungen“ geben sollte; dies sollte etwa Bürgermeister treffen. Die Teilnehmer berichteten zudem, dass es innerhalb der Gruppe zuletzt Dissens über das weitere Vorgehen gegeben habe.