75-jähriger Autofahrer überfährt Radfahrer in Berlin-Tiergarten

Der Rentner hatte vermutlich einen Schlaganfall erlitten. Mehrere Menschen retteten sich mit einem Sprung zur Seite, um von dem Auto nicht erfasst zu werden.

Ein Rettungswagen der Berliner Feuerwehr fährt zu einem Einsatz (Symbolbild).
Ein Rettungswagen der Berliner Feuerwehr fährt zu einem Einsatz (Symbolbild).Imago/Andreas Gora

Berlin - Erneut hat in Berlin ein betagter Autofahrer einen schweren Unfall verursacht. Der 75-Jährige war nach Angaben der Polizei am Mittwochmittag mit seinem Nissan in Tiergarten unterwegs, als er am Großen Stern von der Straße abkam und einen am Fahrbahnrand abgestellten Autoanhänger rammte. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Anhänger auf den Gehweg geschleudert.

Der Senior sei der Polizei zufolge dann ungebremst auf dem Gehweg und Radweg weitergefahren, wo er einen 29-jährigen Radfahrer erfasste, der daraufhin stürzte und über die Motorhaube geschleudert wurde. Der Fahrradfahrer erlitt dadurch schwere Verletzungen. Trotz der Zusammenstöße fuhr der Rentner weiter auf dem Radweg in Richtung Altonaer Straße, wo wartende Passanten an der Fußgängerampel zur Seite springen mussten.

Rentner rammt mit Auto Wartehalle, Fahrgäste retten sich

Erst als er mit dem Fahrzeug in ein Wartehäuschen der BVG fuhr, kam der Wagen zum Stehen. Auch dort konnten sich Fahrgäste mit einem Sprung zur Seite gerade noch in Sicherheit bringen. Die Scheiben der Wartehalle wurden beschädigt. Laut Polizei gibt es Hinweise darauf, dass der 75-Jährige am Steuer einen Schlaganfall erlitten haben könnte. Ein Notarzt leiste an der Unfallstelle Erste Hilfe. Anschließend kam der Autofahrer mit schweren Verletzungen an Kopf, Rumpf und Beinen in ein Krankenhaus.

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Der Radfahrer kam ebenfalls mit schweren Verletzungen an Kopf, Rumpf und Beinen in eine Klinik. Die Unfallstelle war bis kurz vor 15 Uhr gesperrt. Die Ermittlungen in dem Fall seien noch nicht abgeschlossen. 

In Berlin ist die Zahl der Verkehrsunfälle, in die Seniorinnen und Senioren verwickelt sind, im vergangenen Jahr um 13 Prozent gestiegen. Insgesamt waren nach Angaben der Polizei 17.512 ältere Menschen an Unfällen beteiligt, wovon 1530 verletzt und 21 getötet wurden.