Berlin: Frau stürzt bei Halloween-Party von Boot in die Spree
Keiner der Partygäste hatte etwas bemerkt – doch dann war nur noch der Rucksack der Frau an Bord. 60 Einsatzkräfte suchten stundenlang nach der Vermissten.

Berlin-Rund 40 verkleidete Gäste haben in der Nacht zum Sonntag in Treptow-Köpenick auf einem gemieteten Boot eine Halloween-Party gefeiert. Als sie auf der Spree von Oberschöneweide in Richtung Altstadt Köpenick fuhren, ging plötzlich eine Frau verloren. Nur noch ihr Rucksack war an Bord, von ihr selbst fehlte jede Spur. Freunde wählten um kurz nach 22 Uhr den Notruf, woraufhin Feuerwehr und Polizei mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften ausrückten.
Der ungewöhnliche Vermisstenfall sorgte stundenlang für Panik und Ungewissheit bei den Partygästen. Niemand wusste, wo die Frau abgeblieben war, berichten Zeugen. Erst später stellte sich heraus: Sie war während der Fahrt ins Wasser gestürzt. Rund 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr suchten daraufhin mit vier Booten nach der Vermissten. „Doch der Abschnitt, den wir im Dunkeln absuchen mussten, war sehr groß“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagmorgen. Mehrere Kilometer weit musste die rund 200 Meter breite Spree nach der Frau abgesucht werden.
Polizeihubschrauber sucht mit Wärmebildkamera nach der Vermissten
Da der Einsatz einer Drohne nicht sehr erfolgversprechend war, forderte der Einsatzleiter Luftunterstützung von der Polizei an. Trotz Wärmebildkamera konnte auch die Besatzung des Hubschraubers „Pirol Berlin“ nichts finden. Zeugen berichten von zahlreichen Partygästen, die sich weinend in den Armen lagen. Viele hätten sich Vorwürfe gemacht und die Hoffnung schon aufgegeben, als nach drei Stunden Verzweiflung plötzlich ein lauter Jubelschrei ertönte.
„Die Frau hatte sich telefonisch bei einem ihrer Freunde gemeldet“, so eine Polizeisprecherin. Die 37-Jährige war nach eigenen Angaben auf dem Boot ausgerutscht und in die Spree gefallen. Sie rettete sich selbst, indem sie in ihrer pitschnassen Halloween-Verkleidung ans nächste Ufer schwamm. Anschließend schleppte sie sich durchgefroren in ihre Wohnung, von wo aus sie die gute Nachricht überbrachte.