Berlin: Putzkraft stiehlt 1450 Euro aus Tasche – das ist die Ausrede

Eine Frau ließ im Berliner Hauptbahnhof ihre Handtasche liegen. Ein Mitarbeiter einer Reinigungsfirma griff zu. Angeblich aus pädagogischen Gründen.

Bundespolizisten suchen in einem Bahnhof nach einem Verdächtigen (Symbolbild).
Bundespolizisten suchen in einem Bahnhof nach einem Verdächtigen (Symbolbild).dpa/Sebastian Kahnert

Die Verlockung war wohl einfach zu groß: Ein Mitarbeiter einer Reinigungsfirma setzte seinen Job aufs Spiel, als er einen seltenen Zufallsfund machte. „Gelegenheit macht Diebe“, fasste ein Sprecher der Bundespolizei den Vorfall zusammen. Der Mann, der schon länger auf dem Berliner Hauptbahnhof arbeitet, vergaß beim Anblick der Scheine offenbar, dass das Gebäude videoüberwacht ist.

Doch von vorn: Am Mittwochmorgen um 7.30 Uhr hastete eine junge Frau auf dem Berliner Hauptbahnhof in einen Zug. Dabei vergaß sie laut Bundespolizei ihre Handtasche auf einer Sitzbank. Als sie nur wenige Minuten später ihren Verlust bemerkte, war die Tasche mit samt 1450 Euro Bargeld verschwunden.

Dieb wollte der Frau nur eine Lektion erteilen

Die Frau alarmierte die Bundespolizei, die sofort die Überwachungsbilder auswertete. Darauf sei eindeutig zu erkennen gewesen, wie ein Reinigungsmitarbeiter die Tasche an sich nahm. Um den eigentlichen Diebstahl zu vertuschen, gab er die Handtasche am Servicepoint ab – allerdings ohne das Geld. Einsatzkräfte durchsuchten den Verdächtigen daraufhin und fanden die Scheine in seiner Kleidung. Um eine Ausrede war er nicht verlegen: Er erzählten den Bundespolizisten, dass er der Reisenden eine Lektion erteilen und das Geld später zurückgeben wollte.

Der 20-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Gegen wird nun wegen des Verdachts der Unterschlagung ermittelt. Das Geld wurde sichergestellt und der Frau zurückgegeben.