Berlin: Sprayer liefert sich wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei

Ein Mann soll an der A100 auf ein Auto gestiegen sein, um Graffitis an Wände zu sprühen. Als sich Polizisten näherten, raste der Verdächtige plötzlich los.

Ein mutmaßlicher Graffiti-Sprayer hat sich auf der A100 eine riskante Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert (Symbolbild).
Ein mutmaßlicher Graffiti-Sprayer hat sich auf der A100 eine riskante Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert (Symbolbild).Imago/Sabine Brose/Sorge

Ein mutmaßlicher Graffiti-Sprayer ist in der Nacht zu Dienstag auf der A100 in Charlottenburg-Wilmersdorf von Polizisten auf frischer Tat ertappt worden. Nach Angaben der Polizei hatte die Besatzung eines Streifenwagens um 2.10 Uhr auf der Autobahn in Höhe des Tunnels Rathenau Platz ein Fahrzeug bemerkt, dass mit eingeschaltetem Warnblinklicht am Straßenrand stand, während der Fahrer auf dem Auto stand. Die Beamten, die auf der entgegengesetzten Fahrbahn unterwegs waren, schalteten daraufhin Blaulicht an, da sie davon ausgingen, dass es sich um einen Notfall handeln könnte.

Als die Einsatzkräfte an der Stelle eintrafen, war der Wagen nicht mehr da, so die Polizei weiter. Als sie weiterfuhren, entdeckten sie den Wagen kurz darauf vor der Anschlussstelle Hohenzollerndamm, wo er diesmal mit Warnblinklicht vor einer Lärmschutzwand stand. Der Fahrer soll erneut auf das Auto geklettert sein, um die Wand mit einem Graffiti zu beschmieren. Als sich der Einsatzwagen mit Blaulicht näherte, sei der Mann laut Polizeiangaben in das Auto gestiegen und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit davongerast.

Polizisten verlieren Raser bei Verfolgungsjagd aus den Augen

Bei der anschließenden Flucht vor der Polizei sei der Verdächtige so schnell gefahren, dass die Polizisten abbremsen mussten, um bei der riskanten Verfolgungsjagd niemanden zu gefährden. Sie hätten jedoch Sichtkontakt zu dem Fluchtwagen gehabt, wobei sie beobachtet haben sollen, dass der Mann mehrmals über rote Ampeln raste. Als der Autofahrer auf der Güntzelstraße ein Wendemanöver startete, gelang es den Einsatzkräften ihm den Weg abzuschneiden.

Sie konnten den Flüchtenden stoppen – dieser weigerte sich laut Polizei jedoch auszusteigen. Daraufhin hätten die Beamten den 35-Jährigen gewaltsam aus seinem Wagen gezogen und gefesselt. In dem Auto fanden die Polizisten mehrere Spraydosen. Da der Verdacht bestand, dass er Alkohol und Drogen konsumiert hatte, wurde ihm in einem Polizeigewahrsam Blut abgenommen. Es stellte sich zudem heraus, dass er keinen Führerschein besitzt.

Er muss sich nun wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, dem Verdacht einer Trunkenheitsfahrt und der Sachbeschädigung durch Graffiti in zwei Fällen verantworten. Gegen den Besitzer des Autos wird außerdem wegen des Zulassens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt.