Berlin: Unbekannte schießen mit Stahlkugeln auf Liebig 34

Die Geschosse durchschlugen mehrere Fensterscheiben des ehemals besetzten Hauses. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. 

Die Liebig 34 war bis zur Räumung ein anarchistisches und queer-feministisches Hausprojekt. 
Die Liebig 34 war bis zur Räumung ein anarchistisches und queer-feministisches Hausprojekt. Imago/Jannis Grosse

Berlin - Unbekannte haben das früher von linksradikalen Frauen besetzte Haus Liebigstraße 34 in Berlin-Friedrichshain beschädigt. Wie die Polizei auf Anfrage der Berliner Zeitung bestätigte, fanden Bauarbeiter am Mittwochmorgen um 6 Uhr mehrere Stahlkugeln in dem Haus. Der oder die Täter hatten mit den gefährlichen Geschossen mehrere Fensterscheiben zerstört. Die Polizei geht davon aus, dass sie mit einer Zwille abgeschossen wurden. 

Als die Schüsse abgegeben wurden, hatte sich zum Glück niemand im Gebäude aufgehalten, erklärte ein Polizeisprecher. Das Haus wird tagsüber saniert, nachts bewachen Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma die Baustelle. Die Kugeln wurden als Beweismittel sichergestellt. Der Staatsschutz der Polizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

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Das „anarcha-queer-feministische Wohnprojekt“ in der Liebigstraße 34 (Ecke Rigaer Straße) wurde im Oktober 2020 mithilfe eines Großaufgebots der Polizei geräumt. Die Bewohnerinnen hatten sich in dem Haus verbarrikadiert. Nachdem sich die Einsatzkräfte mit schwerem Werkzeug stundenlang zu ihnen durchgekämpft hatten, wurden die Frauen einzeln aus dem Gebäude geführt. Der Mietvertrag war Ende 2018 ausgelaufen.