Potsdam-Während der Corona-Pandemie sind nach Angaben der Landesstelle für Suchtfragen in Brandenburg deutlich mehr Menschen in Verbindung mit Rauschgift gestorben als im Jahr davor. Im vergangenen Jahr seien offiziell 48 Drogentote registriert worden, teilte Geschäftsführerin Andrea Hardeling am Montag mit. Im Jahr 2019 seien es 22 Drogentote gewesen. Allerdings wurden im Jahr 2018 insgesamt 37 und im Jahr davor 30 Drogentote registriert.
„Die aktuellen Zahlen der infolge ihres Drogenkonsums verstorbenen Menschen in Brandenburg sind ein ernstzunehmendes Warnzeichen“, erklärte Hardeling. Dabei seien nicht einmal die jährlich Tausenden Todesfälle berücksichtigt, die auf legale Drogen wie Alkohol und Tabak zurückzuführen seien.
Zudem seien die Drogentoten nur die sichtbare Spitze des Eisbergs, betonte Hardeling. „Unter der Oberfläche verbirgt sich die viel größere Menge suchterkrankter und gerade jetzt, während der Pandemie, suchtgefährdeter Menschen, denen wir nun dringend mit qualifizierten Angeboten der Suchthilfe und vor allem Suchtprävention zur Seite stehen müssen“, sagte sie.