Clan-Mitglied verprügelt: 100 Gaffer bei Massenschlägerei in Neukölln

Mehrere Männer haben in Berlin einen Angehörigen der Familie Abou-Chaker mit Macheten und Reizgas angegriffen. Schaulustige behinderten die Polizei. 

Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei verschaffen sich einen Überblick (Symbolbild).
Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei verschaffen sich einen Überblick (Symbolbild).Imago/Andreas Gora

Berlin-Bei einer Massenschlägerei in Berlin-Neukölln hat eine zehnköpfige Gruppe einen Angehörigen eines bekannten Clans angegriffen und verletzt. Nach Angaben der Polizei sollen die Schläger am frühen Mittwochabend vor einem Backshop an der Karl-Marx-Straße mit Macheten und Reizgas auf den 50-Jährigen losgegangen sein. Der Mann habe zudem mehrere Schläge und Tritte einstecken müssen. Dabei ging auch eine Schaufensterscheibe des Ladens zu Bruch. 

Innerhalb weniger Minuten versammelten sich am Tatort knapp 100 Schaulustige. Laut Polizei hatten die alarmierten Einsatzkräfte erhebliche Probleme, den aufgebrachten Mob im Zaum zu halten. Zwei der Gaffer sollen sich in die Schlägerei eingemischt haben. Sie haben laut Polizeiangaben versucht, Mitglieder der zehnköpfigen Gruppe zu schlagen, um den Clan-Angehörigen zu schützen.

Schlägertrupp verletzt Angehörigen des Abou-Chaker-Clans am Kopf

Als Verstärkung kam, konnten die Polizisten die Lage beruhigen. Bei anschließenden Befragungen hüllten sich die Beteiligten fast ausnahmslos in Schweigen, erklärte eine Polizeisprecherin. Deshalb konnte zunächst auch nur ein Verdächtiger aus der Gruppe als Schläger ermittelt werden. Der 47-Jährige ist nach seiner Vernehmung wieder auf freiem Fuß. Das 50-jährige Clanmitglied erlitt leichte Kopfverletzungen, die ambulant in einem Krankenhaus behandelt wurden. 

Ermittler prüfen nun, ob der Auslöser der Tat einen Zusammenhang mit der Clankriminalität in Neukölln hat. Nach Informationen der Berliner Zeitung gehört das angegriffene Opfer zur Familie Abou-Chaker. Da mit möglichen Racheakten und weiteren Auseinandersetzungen im Kiez zu rechnen ist, wurde in dem Bereich die Polizeipräsenz erhöht.